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Raised Fist haben mit ihren ureigenen und unglaublich intensiven Sound immer wieder Maßstäbe im Hardcore gesetzt. Nach fast vier Jahren Pause meldete sich die Band mit ihrem neuen Hammer ?The Sound Of The Republic? zurück. Ich traf Bassist Josse (J) und Shouter Alle (A) in ihrem Tourbus nach einer unglaublichen Show in Wil. Thema war das neue Album, das Musikgeschäft und die Hardcore Szene.

So, um gleich anzufangen. Ich habe gehört ihr gebt nicht gerne Interviews.

J: Nein, das stimmt so nicht. Ich mag nur nicht den Termindruck der damit verbunden ist. Ich mag es nicht immer zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein zu müssen, wenn ich vielleicht gerade viel lieber etwas anderes tun würde. Aber ich habe kein Problem damit mit den Leuten zu reden. Im Gegenteil, das kann sehr interessant sein.

Es hat also nichts damit zu tun, dass ihr nicht gern im Rampenlicht steht?

J: Vielleicht ein bisschen, aber eigentlich nicht.

Interessiert es dich überhaupt was die Presse über Raised Fist schreibt?

J: Ja, natürlich. Mich interessiert was sie über die Band schrieben. Mich interessiert es allerdings nicht was sie zu unserer Musik sagen. Wir machen diese Musik in erster Linie für uns selbst. Wenn wir die Songs mögen ist es mir egal was die Kritiker dazu sagen. Wir machen die Musik schließlich nicht für sie. Zumindest nicht in erster Linie. Natürlich ist es schön wenn andere Leute die Musik auch mögen. Ansonsten gäbe es keine Shows wie diese. Wenn man es jedoch andersrum macht und die Musik in erster Linie schreibt um anderen zu gefallen, kann es nie ein ehrlicher künsterlischer Ausdruck sein. Ich finde man kann es erkennen wenn man nur ein Image aufsetzt. Das ist nicht real.

A: Die Leute können sich gerne ihre Gedanken über Raised Fist und den Sound machen. Aber sie sollten sich hüten uns vorzuschreiben was wir tun und wie wir klingen sollen. Niemand weiß besser wie Raised Fist klingen muss, als die Typen die diese Band vor 13 Jahren gegründet haben und seit dem in der Band spielen. Es ist schwer nicht ?typisch Raised Fist? zu sein wenn man Raised Fist ist.

Bekommt ihr oft zu hören wie ihr klingen müsst?

J: Nein, im Grunde haben bisher wir nur positives Feedback bekommen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Album.

Wie war die Herangehensweise an dieses Album?

J: Eigentlich wie immer. Wir denken nicht allzu viel nach. Wir versuchen einfach Musik zu machen die wir mögen ohne uns dabei Gedanken darüber zu machen wie wir klingen müssen. Wir müssen es einfach mögen und es muss sich richtig anfühlen. So gesehen gibt es keine Unterschiede an der Herangehensweise.

Dennoch gibt es einige Neuerungen in eurem Sound. Es haben sich ganz neue Einflüsse eingeschlichen.

J: Ja, natürlich. Unser letztes Album ist vier Jahre alt. Man verändert sich in dieser Zeit schließlich auch als Mensch und wird von verschiedenen Dingen beeinflusst. Außerdem ist es von Album zu Album verschieden wer den Löwenanteil der Songs schreibt. Auf diesem Album kamen beispielsweise die meisten Songideen von mir, weshalb es vielleicht etwas anders klingt. Es ist bei uns aber nicht so, dass wir einen Wettbewerb haben wer die meisten Songs beisteuert. Jeder von uns schreibt und wir suchen uns die besten Songs aus.

Habt ihr während der ganzen Zeit vom letzten Album Songs geschrieben?

J: Nein, nein. Wir arbeiten lieber kurz und dafür intensiv. Wir haben die Songs alle innerhalb von sechs Wochen geschrieben und sind direkt danach für einen Monat ins Studio gegangen.

Dennoch braucht ihr immer recht lange um ein neues Album herauszubringen.

J: Die letzte Pause dauerte zwei Jahre, ich finde das ist ein guter Rhythmus um Platten heraus zu bringen. Man kann so etwas nicht erzwingen. Wir müssen alle Bock auf neue Songs und Bock auf die Band haben. Dieses Mal war die Pause etwas länger. Das war aber keineswegs geplant, die Zeit war aber einfach nie reif für ein neues Album von uns. Irgendwann als jeder wieder Bock darauf und Ideen für Songs hatte, haben wir es in Angriff genommen. Das ist ein sehr natürlicher Prozess.

Hängt ihr auch zusammen herum wenn ihr nicht auf Tour seid?

J: Ja, wir sehen uns eigentlich immer. Mal mehr Mal weniger, aber die Stadt in der wir leben ist nicht besonders groß, da ist es einfach den Kontakt zu halten.

Gibt es bestimmte Vorraussetzungen um ein Album in Angriff zu nehmen?

J: Eigentlich nicht. Es gibt da keinen bestimmten Auslöser oder so. Das ist jedes Mal anders, man muss sich einfach danach fühlen.

Dann aber fünf Leute zur selben Zeit.

J: Haha?ja das stimmt. Dieses Mal sind ganze vier Jahre vergangen. Aber wir lieben es Musik zu machen, es viel uns also leicht.

Ihr seid allerdings nicht besonders viel auf Tour verglichen mit anderen Bands. Hat das einen bestimmten Grund?

J: Zum einen haben wir alle Familie. Ich selbst habe zwei Kinder. Zum anderen wollen wir aber auch nicht, dass Raised Fist zu einem Job wird. Es soll uns Spaß machen. Wir gehen jetzt immer so zwei Wochen am Stück auf Tour um dann wieder eine Pause machen. Wir gehen nur auf Tour wenn wir wirklich Bock drauf haben und es verspricht eine coole Tour zu werden. Wir versuchen die Band auf einem Level zu halten wo es Spaß macht. Es soll nicht zu so einer Art Job werden wo man jeden Tag etwas tun muss worauf man eigentlich keinen Bock hat. Dann werden auch die Shows schlecht und der ganze Spaß geht flöten. Das wäre dann auch nicht mehr echt sondern eine Show, das machen wir nicht.

Das bedeutet also, dass ihr nicht von der Band lebt.

J: Wir könnten das wohl wenn wir 10 von 12 Monaten auf Tour wären. Aber das wollen wir nicht.

Sind euere Performances deshalb so intensiv?

J: Ja, das kann schon sein. Wenn man jeden Tag im Jahr auf Tour ist, nutzen sich die Shows sicherlich auch ab. Man wird müde, das macht für uns keinen Sinn.

Ich hab gehört ihr hattet die Gelegenheit die Ozzfest Tour zu spielen und ihr habt abgelehnt. Andere Bands würden ihre Mütter verkaufen um eine solche Chance zu bekommen und ihr lehnt ab. Das erscheint etwas verrückt.

J: Ja, vielleicht. Aber wie gesagt man muss etwas 100%ig wollen um es gut machen zu können. Für uns kam damals eine viermonatige Tour nicht in Frage. Wir wollten das einfach nicht.

A: Wir spielen vor 10.000 genauso wie vor 2 Leuten und alles dazwischen. Uns ist das egal. Warum ist es für Bands so ein großes Ding Ozzfest zu spielen? Zum einen vielleicht weil man die Gelegenheit bekommt die Staaten zu sehen. Und was sonst? Man bekommt mehr Referenzen für das Album. Kannst du mir sagen warum eine Band Ozzfest spielen sollte?

Na ja, der logischste Grund wäre wohl, dass man seine Band einem großen Publikum vorstellen kann und so, im Endeffekt, mehr CDs verkauft.

A: Es geht also darum mehr Platten zu verkaufen. Es wäre gut fürs Geschäft. Der Business Aspekt ist das langweiligste an einer Band. Man kann diese Sache entweder aus Geschäftsinteressen oder zum Spaß oder einer Mischung aus beidem zu machen. Wir versuchen die Band zu 85% zur Freude zu machen und den Business Aspekt den Rest einnehmen zu lassen. Für uns wäre Ozzfest 85% Business gewesen. Wir hätten das schon machen können und vier Monate in einem engen Van durch die Staaten tingeln. Dann hätten wir nach Hause kommen können und uns damit rühmen können das Ozzfest gespielt zu haben und uns so größer machen als wir eigentlich sind. Wir hätten Sprüche wie ?Wir haben das Ozzfest gespielt, es war der absolute Hammer? klopfen können. Niemand in Europa hätte gewusst wie es wirklich gewesen wäre. Dass wir um neun Uhr morgens vor 30 Leuten oder so gespielt hätten, das hätten wir natürlich verschwiegen. Es wäre einfach gewesen. Aber so etwas ist einfach nicht unser Stil. So sollte man seine Band nicht verkaufen. Da spielen wir viel lieber kleinere Shows wie heute. Das ist mir lieber als 1000 Ozzfests. Gestern haben wir beispielsweise in einem Club zum dritten Mal gespielt und wir wussten schon im Vorfeld, dass es gut werden würde. Solche Clubs sind viel intensiver und geiler als jedes Ozzfest oder irgendein anderes Superfestival. So denken wir darüber.

Das ist eine Sichtweise wie man sie heutzutage nur noch selten zu hören bekommt und vor allem sehr konsequent.

A: Ja ich weiß. Uns gibt es jetzt schon seit 13 Jahren und wir waren seitdem ca. viermal auf Tour. Wir haben in unserer gesamten Bandgeschichte soviel getourt wie andere Bands in einem halben Jahr. Ich weiß nicht, vielleicht touren wir einfach nicht so gern wie andere Bands. Wir verdienen ganz gut. Wenn wir mit anderen Bands unterwegs sind, verkaufen wir immer doppelt soviel Merch als die anderen. Wir könnten also davon leben wenn wir wollten, da haben wir also kein Problem. Es ist aber so, dass es mit der Zeit einfach langweilig wird. Man verdirbt so eine wirklich coole Sache, das wäre so schade. Es ist wie ein dreizehn Jahre altes Kind. Wenn wir eine Band nur wegen der Kohle machen wollten, könnte ich heute Burning Heart anrufen und wir hätten morgen einen guten Plattenvertrag, wir müssten nur danach fragen. Wir haben Publishingverträge mit denen und sie bekommen Prozente von allem was wir schreiben, ob als Raised Fist oder sonst irgendwie. Die Burning Heart Jungs vertrauen uns als Musiker voll und ganz. Aber mit Raised Fist wird so etwas nicht passieren. Ich bin jetzt 30 Jahre alt, ich war jung als wir die Band gegründet haben. Heute sehe ich, zwar weit entfernt aber immerhin, das Ende meines Lebens. Ich habe gut ein Drittel hinter mir. Warum sollte sich die Schönheit von Raised Fist für die anderen zwei Drittel verschwenden? Das macht keinen Sinn. Es soll ein Spaß-Ding bleiben. Vielleicht wird es uns in zehn Jahren noch geben, vielleicht auch nicht. Es wird von uns sicherlich nie diese Pressemitteilung über eine Auflösung geben. Die Leute werden uns nicht vermissen wenn wir ein paar Jahre von der Bildfläche verschwinden, denn sie wissen dass wir irgendwann wieder mit einem Killeralbum zurückkommen. Ich finde diese Art die Band zu betreiben die beste. Wie gesagt, in einer Band zu sein ist auch ein Geschäft. Da gibt es viele Kämpfe und viel Ärger und Frust. Wir versuchen uns soweit wie möglich davon fern zu halten. In unseren Augen ist das Erfolg.

Wofür steht der Albumtitel ?The Sound of The Republic??

A: Der Titel war einfach ein Name der sehr gut zu Raised Fist passt. Unsere Freunde und Leute vom Label sehen uns als die perfekte Demokratie an. Oskar zum Beispiel hat seit er hier ist noch nichts zum Songwriting beigetragen. Er ist meistens in Upsala und spielt bei uns nur Drums. Meistens schreiben ich und Josse die Songs zusammen. Trotzdem teilen wir alles mit Oskar und beziehen jeden in alle Entscheidungen ein. Wenn man einmal dabei ist, ist man dabei. Mit allen Konsequenzen. Mit den meisten Leuten mit denen wir in der Vergangenheit angefangen haben zu arbeiten, arbeiten wir auch heute noch zusammen, obwohl wir wesentlich größer geworden sind. In Kanada haben wir einen Kerl der damals unsere erste Show dort gebucht hat und viel gekämpft hat um uns dorthin zu bekommen. Heute wollen alle großen Agenturen mit uns arbeiten, aber wir arbeiten noch immer mit diesem Kerl von früher zusammen. Wenn man einmal in der Republik ist und gute Arbeit geleistet hat bleibt man auch drin. Wir geben zurück was man für uns getan hat. Wir haben ihm lediglich gesagt er soll sich anstrengen und versuchen und etwas größere Shows zu besorgen. Es hat geklappt. Dasselbe gilt für unseren Soundtechniker. Diese Demokratie war also immer eine art running gag. Es ist einfach ein guter Name für uns und so macht auch der Albumtitel Sinn. Das ist der Sound der Republik.

Wovon handeln eure Texte?

A: Unsere Texte handeln vom täglichen Leben und von politischen Themen. Die Texte sind meist sehr direkt. Es geht um dich und mich, um die Leute auf der Straße. Sie sind sehr einfach.

J: Ich schreibe die Texte nicht und ich frage Alle auch nie was er damit meint. Trotzdem kann ich mit all unseren Texten etwas anfangen und habe einen Bezug zu ihnen. Vielleicht haben sie für mich eine andere Bedeutung wie für ihn, aber das ist ganz egal solange man einen Sinn für sich daraus ziehen kann. So einfach ist es.

Als du vorhin auf die Bühne gegangen bist war dein erster Satz ?You think you´re Hardcore? You only thin you are!?. Was wolltest du damit bezwecken?

A: Ich habe ein paar Leute im Publikum gesehen die ?richitg? Hardcore waren, du weißt schon. Ich dachte: ?Fuck, ihr habt doch überhaupt keine Ahnung worum es hier geht.?. Manchmal überkommt es mich dann einfach und ich muss etwas sagen. Aber ich meine das dann nicht böse und ich bin auch nicht verbittert. Wir waren früher ähnlich. Wir waren Hardcore von 1993 bis 1996, dann haben wir damit aufgehört und der Sache nur noch beim wachsen zugeschaut. Heute sind wieder zehn Jahre vergangen und Hardcore ist heute eine völlig andere Sache. Als wir in Leipzig gespielt haben, saßen wir vor der Show im Bus und haben die Leute angeschaut. Es waren 500 Leute. Jeder hatte ein tolles Bandshirt an, die alle gleich aussehen und alle waren top gestylt. Ich habe mir das angeschaut und dann laut gesagt: ?Hier sind wir wieder und schauen uns all diese gestylten Typen an die alle so cool sind. In ca. 2 Stunden werden wir jedem einzelnen ordentlich den Hintern versohlen.?. Aber die Aussage auf der Bühne war nicht so ernst gemeint und hatte auch keine besondere Bedeutung. Es hat einfach gut zu ?Get This Right? gepasst. Ich wollte die Leute etwas aus der Reserve locken.

Welches Verhältnis habt ihr heute zur Hardcore Szene?

J: Ich habe da jetzt nicht so den tiefen Einblick, aber auf Tour sehe ich viele junge Bands. Die Szene scheint also sehr aktiv zu sein, was gut ist. Vielleicht nicht so wie vor zehn Jahren.

Ist die Szene anders?

J: Es wäre schlimm wenn es nicht so wäre, es sind schließlich 10 Jahre vergangen. Ich weiß nicht ob es noch immer eine Hardcore Szene ist oder nicht. Manchmal denke ich man sollte dem Ganzen einen neuen Namen geben, aber ich wüsste auch nicht welchen. Ich habe einfach das Gefühl dass es heute so viel anders ist als damals und es deshalb auch einen anderen Namen braucht. Ich weiß auch nicht, diese Idee hatte ich um ehrlich zu sein gerade eben erst.

A: Die Szene hat sich entwickelt. Raised Fist ist heute sicherlich auch nicht mehr eine typische Hardcore Band. Wir haben uns eben in den 13 Jahren auch entwickelt. Als wir angefangen haben waren wir vollkommen Hardcore. Wenn wir in andere Städte gefahren sind hatten wir immer unsere Crew dabei, die HBC-Crew hieß sie damals. Heute ist das anders. Zu unseren Shows kommen Hardcore Kids genauso wie Metalheads oder normale Leute die auf heftige Musik stehen. Wir sind aus der Szene heraus gewachsen. Wenn wir auf Festivals spielen können wir zwischen egal welchen Bands spielen. Wir sind nicht mehr so sehr ein Teil der heutigen Szene.

Du hast auf der Bühne alte schwedische Bands genannt wie Refused, Abinandha oder Breach. Keine dieser Bands existiert heute noch. Ihr seid als einzige übrig. Warum?

J: Vielleicht weil wir es nie übertreiben und es auf diesem niedrigen Level halten.

A: Das Problem von Refused beispielsweise war, dass sie es übertrieben haben. Niemand hat den Erfolg so gewollt wie sie. Das wissen nur die wenigsten, aber sie waren voll Business. Sie waren auch clevere Köpfe, sie wussten was sie wollten und hatten alles genau geplant. Es hätte auch fast funktioniert. Am Ende hatten sie sich aber völlig übernommen. Es gibt zwei Möglichkeiten wenn es um Erfolg geht, entweder man geht es halbherzig an und jeder würde es sehen oder man gibt 100% und geht daran zugrunde. Das ist auch einer der Gründe warum wir es eher locker angehen lassen. Alles kommt irgendwann auf einen zurück. Wenn man die Finger eher still hält muss man auch später nichts ausbaden. Man hat auch ganz andere Freiheiten. Beispielsweise gab es bei machen Veranstaltern Probleme wegen Bridge To Solace, unserer Vorband. Sie wollten sie nicht spielen lassen weil es Zeitprobleme gab. Wir haben dann nur gesagt: ?Wenn sie nicht spielen, spielen wir auch nicht?. So etwas können wir sehr einfach sagen, einfach weil wir nicht von den Veranstaltern abhängig sind. Sie haben uns nicht im Griff. In London hätten wir das beinahe durchziehen müssen. Wir sind die Republik und da zählen auch die kleinen Leute. Wir stehen für sie ein.

Was auch eine Essenz von Hardcore ist.

A: Ja, auf jeden Fall. Für manche Kids ist es heute aber wichtiger sich die Augen in einer lustigen Farbe zu bemalen statt wirklich für etwas einzustehen.

Was gefällt dir am meisten an Raised Fist?

J: Ich liebe es auf der Bühne zu stehen. Ich mag nicht so sehr die vergeudete Zeit des restlichen Tages. Aber auf der Bühne zu stehen entschädigt für vieles. Außerdem finde ich es großartig, dass wir den Leuten mit Raised Fist zeigen können, dass es möglich ist sein Ding durchzuziehen. Egal auf welche Weise.

Was gefällt dir überhaupt nicht?

J: Ich hasse es von Zuhause und meinen Kindern weg zu sein und den ganzen Tag nichts zu tun zu haben.

Du sagtest du hast Kinder?

J: Ja, zwei. Einen Jungen und ein Mädchen. Sie sind fünf und zwei.

Gibt es eine besonders lustige oder interessante Tourgeschichte?

J: hmm?wir haben keine, oder keine die wir erzählen wollen.

A: Ich weiß eine Gute. Wir waren in Wiesbaden und feierten nach der Show in einer Kneipe. Als diese dann dicht machte haben wir die Party auf die Straße verlegt. Dort waren wir dann wohl zu laut und der Kneipenbesitzer hat uns wieder nach drinnen geholt und wir haben dort weiter gefeiert. Die Jungs von Bridge To Solace haben dann eine grauenvolle CD mit grauenvollen 90er Dance Musik aufgelegt. Wir haben getanzt und gefeiert. Richtig coole Hardcore Typen hätten das wohl nicht getan.

Was sind eure Zukunftspläne?

J: Wir werden wohl noch etwas auf Tour sein. Im Sommer eine kleine Festivaltour und danach wollen wir in Frankreich, Italien und Spanien spielen, weil wir da kaum waren. Im Oktober geht es nach Australien, da freue ich mich schon drauf.

OK, habt ihr zum Schluss noch letzte Worte?

J: Nein, ich habe eigentlich nie welche.

A: Go easy on my ass.

Das Interview wurde von Rolf Gehring geführt.

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