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Poison My  Blood aus Belgien haben mit „The Great Northern“ ein bemerkenswertes Album vorgelegt. Die Band gehört sicherlich zu den heißesten europäischen Newcomern.  Wir haben der Band mit ein paar Fragen auf den Zahn gefühlt.

Was war euer Ziel als ihr “The Great Northern” geschrieben habt?

Wir wollten ein Album schreiben, das uns von dem abheben sollte, was derzeit in der Hardcore und Metal Szene abgeht. Wir haben uns dabei nicht unbedingt vorgenommen, ein ganz bestimmtes Album zu schreiben. Wir haben einfach darauf los gearbeitet und das macht das Album wie ich finde sehr ehrlich. 

Euer erstes Album “Monuments” kam bereits sehr gut an. Was habt ihr von diesem Album gelernt und wie hat es das neue Album beeinflusst?

Als wir „Monuments“ aufgenommen haben waren Tim und Tom noch nicht lange in der Band. Das machte einen großen Unterschied zwischen den Alben aus. Hauptsächlich weil viele der Songs noch mit anderen Mitgliedern geschrieben wurden. Wir haben wirklich sehr viel aus „Monuments“ gelernt aber ich finde, wir haben noch mehr bei den Aufnahmen zu „The Great Northern“ gelernt. Ich denke, jede Aufnahmesession beeinflusst die nächste. Wir haben von „Monuments“ gelernt, dass man gar nicht vorbereitet genug sein kann bevor man ins Studio geht. Mit einem limitierten Budget und wenig Zeit muss man vorher ganz genau wissen was man will. Darum haben wir im Vorfeld zu „The Great Norhtern“ selbst Vorproduktionen gemacht. Das gab uns die Zeit die wir im Studio nicht hatten um herum zu spielen und Feinabstimmungen vorzunehmen.

Was sind eure musikalischen Einflüsse?

Jeder in der Band hört sich unterschiedliches Zeug an. Koen hört sich viel Rock´n Roll und Musik aus den 50ern an. Wouter ist ein großer Fan von richtig hartem Zeug. Tim mag Bands wie Converge und The Dillinger Escape Plan. Tom ist Punkrocker der alten Schule und Stijn steht auf Post-Rock wie Cult Of Luna oder This Will Destroy You. Gleichzeitig mögen wir aber auch oft dieselbe Musik. Die Einflüsse von Poison My Blood stammen aus all diesen Richtungen und seltsamerweise kommt am Ende was ziemlich cooles heraus.

Euer Sound verbindet traditionellen Hardcore mit einem modernen Post-Hardcore Anstrich. Hattet ihr jemals geplant so zu klingen oder ist das einfach über die Zeit entstanden?

Poison My Blood haben als eine sehr am Metalcore orientierte Band angefangen. So wie frühe As I Lay Dying oder Caliban. Über die Zeit hat sich unser Stil weiterentwickelt, wie auch unser Interesse an Musik. Ich denke, dass Älterwerden eine große Rolle dabei spielt wie man Musik macht. Ohne Zweifel kann man den Unterschied zwischen Songs hören die wir mit 17 aufgenommen haben und denen, die wir in unseren 20ern aufgenommen haben. Wer weiß wie wir in 10 Jahren klingen. 

Wofür steht der Titel?

Wir haben das Album im Norden Schwedens, ganz oben in Umeå, aufgenommen. Wir waren dort mitten im Winter, die Stadt hatte also gerade die kältesten Tage des Jahres. Es war ein verrückter Trip dort hin zu kommen. Wir mussten zwei Tage auf winzigen Straßen durch Schneestürme fahren.   Wir haben in einer Hütte mitten im Nirgendwo gewohnt, um uns waren nur Tonnen von Schnee. Für all diese Erfahrungen steht „The Great Northern“ und natürlich auch für das Artwork der Platte. Auf der anderen Seite steht der Titel auch für einen Ort der Isolation, was auch in den Texten behandelt wird.

Wovon handeln die Texte denn genau?

Die Texte basieren auf unseren persönlichen Erfahrungen. Sie handeln von den alltäglichen Dingen des Lebens oder Gedanken die in den Köpfen herum spuken. Ich denke, dass deshalb jeder die Texte verstehen kann. Jeder kann die Texte auf eine eigene Art interpretieren und genau wissen wovon wir sprechen.

Wie waren die Aufnahmen in den Tonteknik-Studios?

Dieses Album in den Tonteknik Studios aufzunehmen war etwas, das uns wohl für den Rest unseres Lebens in Erinnerung bleiben wird. Wir haben die Aufnahmen dort wirklich sehr genossen. Sie hatten eine andere Art aufzunehmen als wir gewohnt waren. Meistens ist ein Aufnahmeprozess sehr einfach, man fängt mit den Drums an, dann der Bass, die Gitarren und der Gesang.
In den Tonteknik Studios haben wir in einer Hütte mitten im Nirgendwo in Umeå gelebt und aufgenommen. Da wir recht viel Platz hatten, konnten wir den Raum in unterschiedliche Aufnahmebereiche aufteilen. In einem Raum wurden die Drums aufgenommen während in einem anderen Bereich die Gitarren aufgenommen wurden und im Flur ein Bass Rack stand. Da alles gleichzeitig aufgebaut war, konnten wir sehr schnell zwischen den Instrumenten umschalten. Daher war immer jeder voll in dem Aufnahmeprozess eines Songs involviert. In jeder Minute des Tages haben wir entweder zugehört wie jemand anders aufgenommen wurde oder wurden selbst aufgenommen. So war immer jeder in jeden Schritt mit einbezogen. Pelle und Eskill hatten außerdem ein außerordentliches Feeling für Musik. Egal ob es Metal, Hardcore, Punk oder Pop ist. Sie haben sehr darauf geachtet, dass dieses Album seinen Charakter beibehält und nicht wieder nur ein weiteres auf Hochglanz poliertes Metalcore Album wird. Beide waren sehr entspannt und es war einfach mit ihnen zu arbeiten, aber sie waren gleichzeitig sehr auf die Musik fokussiert.

Wie seid ihr mit Let It Burn in Kontakt getreten?

Wir hatten eine Menge Promo-Pakete an verschiedene Labels raus geschickt und waren auch schon seit ein paar Jahren mit Let It Burn in Kontakt. Zuerst hatten sie angeboten ein digitales Release der Platte zu machen, was uns sehr gefreut hat. Ein paar Wochen später haben sie jedoch beschlossen, uns einen vollen Labeldeal anzubieten. Wir haben offensichtlich nicht gezögert und waren sehr glücklich bei ihnen unterschreiben zu dürfen. Sie sind ein tolles Label und sehr engagiert bei der Promotion ihrer Bands. Das ist großartig.

Was sind eure Ziele mit der Band?

Wir würden gern die Welt beherrschen, viel Geld machen und unsere Seelen an Plattenfirmen verkaufen. Falls das aber nicht klappen sollte, hoffen wir so viele Shows wie möglich überall auf der Welt spielen zu können und unsere Musik für so viele Menschen wie möglich spielen zu können. Mit dieser Band zu spielen und zu touren lieben wir alle sehr, wir hoffen also, dass wir es so lange wie möglich machen können.

Werdet ihr auch in Deutschland spielen?

Ja, Deutschland wird unser Schwerpunkt 2011 sein. Wir werden im ersten Teil des Jahres recht viele Shows dort spielen.

Letzte Worte?

Falls ihr Poison My Blood noch nicht gehört habt, dann checkt uns ab und hört euch unser neues Album an. Kommt auf unsere Shows und habt reichlich Spaß. Haha.

Rolf Gehring

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Review: Monuments, 2009 (rg)
Review: The Great Northern, 2010 (rg)
Review: The Countess, 2012 (rg)