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Kannst du erst mal erzählen wie ihr Vier zusammen gekommen seit um Rival Schools zu gründen?

Wir kannten uns schon seit einer langen Zeit, waren Freunde. Ich kenne die Jungs aus verschiedenen Stationen meines Lebens. Ich habe Walter kennen gelernt als ich 12 war. Wir haben zusammen bei den Gorilla Bisquits, Youth of Today und ein paar anderen Hardcore Bands gespielt. Er hat auch meine alte Band CIV produziert. Cash hat Bass bei CIV gespielt. Ich kenne Ian von einem Projekt namens Loaded das ich zusammen mit ihm für eine Weile hatte. Er hat auch ein eigenes Studio, also gehen wir immer zu ihm um neues Material aufzunehmen. Es gibt also viel Geschichte zwischen uns. Walter und ich haben dann vor ca. zwei Jahren mit der Rival Schools Sache angefangen. Es war cool, irgendwie neu für uns. Wir brauchten einen Bassisten und wir beide kannten Cash, er ist einer dieser super talentierten Typen. Nach ein paar Monaten dachten wir uns, wir müssten dem Ganzen noch einen Kick verpassen und schlossen und mit Ian zusammen, der ebenfalls ein sehr talentierter und außerdem ein sehr technischer Kerl ist. Er hat ein gutes Ohr für Effekte und Sounds. Wir vier haben dann damit begonnen zusammen zu spielen, Songs zu schreiben, ein Album aufzunehmen und Shows zu spielen.

Ihr habt innerhalb dieser zwei Jahre schon Shows gespielt?

Ein Freund von uns wollte das Booking für uns in England machen, er hat uns nach England geholt. Wir spielten dort fünf Shows. Unsere erste Show überhaupt war in Manchester. Danach sind wir zurück in die Staaten und haben in New York, Bosten und ein paar andere Shows an der Ostküste gespielt. Dann haben wir das Album aufgenommen und sind dann wieder nach Europa um eine Woche in Zentraleuropa zu spielen und eine weitere Woche in England. Eben einfach ein paar Shows spielen.

War das so eine Art Geheimtour? Ich hatte nämlich nichts mitbekommen bis ihr gespielt hattet.

Yeah, das Label mit dem wir arbeiten ist großartig aber wir wollten unbedingt auch etwas echtes machen um zu beweisen, dass wir auch auf eigenen Beinen stehen können, du weißt was ich mein. Es einfach machen, egal ob es uns nach vorne bringt oder nicht. Es war cool, wir hatten eine Webseite auf der wir so viel Informationen wie möglich liefern wollten.

Die nächste Frage richtet sich mehr an dich persönlich, du hast in so vielen verschiedenen Bands wie Youth of Today, CIV und Glassjaw gespielt. Warst du schon immer ein Fan von verschiedenen Schlagzeug-Stilen? Wenn ich an dich und deine Musik denke, denke ich immer an YOT, weil ich damit aufgewachsen bin.

Ja, natürlich. Mein Vater und mein Großvater spielten schon Drums. Sie spielen viel Jazz oder Samba. In der Hardcore Szene war ich immer ein Fan von Drummern wie Mackie von den Cro-Mags oder von dem Bad Brains Album "Quickness", Stuart Copeland von "The Police", John Bonham war cool, Neil Peart von "Rush" fand ich gut. Ich denke es ist gut, denn wenn ich künstlerisch gegen eine Wand laufe, höre ich mir immer gern ein paar Platten an oder sehe eine Band Live und bekomme dadurch den zündenden Einfall wie ich etwas anpacken kann.

Das ist cool, und auch nicht allzu typisch für Hardcore Bands, darüber hört man selten etwas. Wenn Bands neu herauskommen geben sie selten zu, dass sie auch auf andere Sachen stehen. Es heißt immer nur: "Ich steh auf Punk" oder "Wir stehen auf Hardcore". Man hört selten jemanden sagen: "Ich mag Neil Peart von Rush.".

Ja, du hast recht aber es ist seltsam, denn ich denke, dass die Hardcore Szene in der ich aufgewachsen bin vielleicht etwas anders war als andere Szenen. Viele Leute sind darauf abgefahren und es war einfach eine Art sich musikalisch auszudrücken. Sie haben sich nicht so sehr um die Musik gekümmert als viel mehr um die Energie und die Texte. Das ist es auch was mir sehr wichtig ist, die Message, die Energie und die Texte. Aber ich habe auch begonnen die Musik auf eine andere Weise zu sehen. Ich habe die Musik wirklich ernst genommen, das hat mir einen anderen Blickwinkel ermöglicht.

Ich denke auch, dass sich diese Sichtweise in deinen Bands wiederspiegelt. Als ich das Glassjaw Album zum ersten Mal gehört habe, konnte ich es zuerst nicht glauben dass du das bist. Ich konnte nicht glauben, dass du Double Bass spielst.

Auf keinen Fall. Das war nur ein einziges Pedal. Das ist auch eine Sache die ich an dem Glassjaw Album besonders interessant finde. Die hätten einen zwar guten aber typischen Metal-Drummer nehmen können was eher cheesy gewesen wäre. Ich hingegen kam von der eher simplen Seite mit nur einer Hängetom, einer Bodentom und einem Pedal.

Ich finde das kam sehr gut rüber denn es ist immer noch eines meiner Lieblingsalben. Ich achte immer auf die Texte und dann auf den Drummer, denn ich finde das macht ein gutes Album aus.

Da stimme ich dir zu. Ich denke man kann mit einem mittelmäßigen Gitarristen oder Bassisten eine gute Band sein, aber nicht mit einem mittelmäßigen Sänger oder Drummer.

Stimmt, aber ich denke darüber müsst ihr euch in Rival Schools nicht den Kopf zerbrechen, ihr seit schließlich alle erstklassige Talente. Wie hat die Hardcore Szene auf Rival Schools reagiert?

Ich bin nicht mehr so sehr im Kontakt mit der heutigen Szene. Wenn ich mir Hardcore anhöre, dann Straight Ahead oder 7 Seconds, das Zeug mit dem ich aufgewachsen bin. Aber von was ich mitbekomme sind die Kids sehr offen für neue Sachen und wollen unterschiedliche Sachen hören. Es gab eine Zeit in der die Szene es nicht gern sah, dass Bands wie Quicksand, CIV, Into Another oder Sick of it all auf einem Major Label waren. Aber ich denke, da solche Dinge schon fast normal sind, dass sie Kids heute offener sind. Egal ob Quicksand auf Island, SOIA auf Electra oder CIV auf Atlantic sind. Es ist schließlich die Musik die zählt. Unglücklicherweise sind wir heute nicht mehr in der Lage Platten in unserem Keller zu machen. Jeder wird älter und hat gewisse Bedürfnisse. Aber das coole an Rival Schools ist es, dass die Leute beim Label alle unsere alten Bands wie Quicksand oder Gorilla Bisquits kennen. Sie sind alle in unserem alter und irgendwie auf dem gleichen Level. Es ist nicht wie früher, als jeder im Geschäft auf Bon Jovi stand.

Ich bin mir sicher es gab damals auch leute die von GB profitieren wollten.

Es gibt auf jedem Level gute und schlechte Leute. Sogar in der Indie Szene. Hier in Europa waren soweit ich weiß Lost & Found ein Label das richtiggehend böse war. Viel schlimmer als jeder bei einem Major den ich je getroffen habe.

Yeah, die verkaufen heute Hip-Hop Klamotten und so ein Zeug, mehr ein Mailorder als ein Label.

Es ist immer wichtig zu wissen dass es gute und schlechte Menschen gibt.

Wie ist es vor einem Publikum aus verschiedenen Genres zu spielen? Ich habe gehört ihr supportet "A", oder habt es schon getan. Sie passen weder zu Rival Schools noch zu euren alten Bands.

Ich würde sie als Pop-Punk beschreiben. Sie haben eine wirklich gute Single draußen, aber im Grunde sind sie einfach nette Leute. Meiner Erfahrung nach hast du immer ein sehr junges Publikum wenn du vor einer Band spielst die Radio Erfolg hat. Das war auch so als CIV für No Doubt eröffneten. Diese MTV Generation eben. Das ist verrückt denn die sind sehr jung und freuen sich einfach auf einer Show zu sein. Sie springen durch die Gegend und fragen nach Autogrammen. Es ist eine andere Sache, aber auch sehr aufregend. Man spielt vor neuen Leuten die Quicksand nicht kennen und denen egal ist wer die Gorilla Biquits waren. Es gefällt ihnen und später kaufen sie die CD. Das ist toll. Zu den Shows die wir Headlinen kommt eher ein älteres Publikum. Einige dieser Leute waren damals schon dabei. Wir haben nicht diesen MTV Erfolg. Diese Vielfalt ist schön und man muss sich immer anpassen. Ich würde mich langweilen wenn wir die ganze Zeit vor Kids spielen müssten.

Du und Walter stammt von den wohl einflussreichsten HC Bands. Gab es irgendwelchen Shittalk über euch? Dafür älter zu werden und sich weiterzuentwickeln?

Ich denke das war 95-96 am schlimmsten. Die Zeit in der viele Bands bei Major Labels unterschrieben, als die Szene sich angeblich ausverkaufte. Die Szene war noch frisch in den Köpfen und viele dieser Bands sind erwachsen geworden und haben sich verändert. Die Major Labels sind darauf angesprungen und haben diese Bands unter Vertrag genommen. An diesem Punkt waren viele Leute irritiert und fühlten sich betrogen. Aber zum Glück merken heute immer mehr Leute, dass 1988 vor 14 Jahren war und sich Dinge einfach verändern. Die Musik ändert sich auch und es gefallen einem andere Dinge. Aber die Leute die uns wirklich kennen, wissen wo unser Herz schlägt und wo unser Kopf ist. Wir sind alle auf dem Boden geblieben.

Ich kann mich daran erinnern, als ich mit meiner alten Band im Vorprogramm von CIV gespielt habe bin ich während eures Auftrittes in so viele Auseinadersetzungen mit die-hard GB und Youth of Today Fans geraten die sagten, dass ihr euch verkauft hättet. Warum? Die sind immer noch 15 sind und leben bei ihren Eltern. Wie wollen die behaupten, dass jemand mit Familie, der versucht zu überleben, sich verkauft hat.

Ich amüsiere mich über so etwas immer köstlich. Ich weiß genau, dass diese Kids bei ihren Eltern wohnen und nicht von Hardcore Leben müssen. Oder sie wurden noch nie von Indie Labels über das Ohr gehauen.

Hast du immer noch Kontakt zu Labels wie Equal Vision oder Revelation?

Ja, diese Leute sind immer noch Freunde von mir. Ray Cappo oder Porcell, sie alle. Diese Zeit damals war eine sehr spezielle und wird immer einen Platz in meinem Herz haben.

Wie haben euch die Vorkommnisse am 11 September betroffen? Ihr lebt schließlich in New York. Und wie hat es sich auf das Touren und Reisen ausgewirkt?

Auf sehr vielen verschiedenen Ebenen. Ich bin aus Lower Manhatten. Ich wurde im Village geboren und bin dort aufgewachsen. Das World Trade Center war praktisch in meinem Hinterhof. Es ist seltsam es nicht mehr zu sehen. Zum Glück kannte ich niemanden der ums Leben gekommen ist, aber es ist natürlich trotzdem schrecklich. Ich glaube das ist für euch Europäer sehr frustrierend die andere Seite von Amerika zu sehen, mit all seiner Politik und wie Leute uns aus guten Gründen hassen. Aber es gibt nichts was man tun kann außer mit der Situation umzugehen. Man muss dieses Unrecht vergelten und es aussprechen. Man kann es nicht ignorieren. Aber auf der anderen Seite bringt Gewalt natürlich nur Gegengewalt hervor. Es ist eine wirklich schwierige Situation. Es ist einfach verrückt wenn ich die 42ste Straße entlanggehe. Amerika wird nie wieder das selbe sein aber das Leben in New York geht weiter und hat sich weitgehendst normalisiert. Die Leute machen wieder den gleichen Scheiß den sie früher auch getan haben. Im Endeffekt war es uncool. Egal wie sauer man auf die amerikanische Politik ist, man kann einfach nicht ein Haus in die Luft jagen und Tausende Menschen töten.

Ich bin sicherlich mit vielem was die USA machen auch nicht einverstanden, aber ich denke, wenn das in Frankfurt passiert wäre würden die Deutschen sich ebenso rächen wollen, jeder würde das wollen.

Auf jeden Fall. Die Weltpolitik ist schwierig. Kein Land ist unschuldig.....

Das Interview wurde von Allen Wright geführt.

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