Obscura - Omnivium
Mit ihrem Zweitwerk „Cosmogenisis“ haben sich Obscura auf einen Schlag in die erste Liga des technischen Death-Metals katapultiert. Nach regem Touren veröffentlicht die Band nun ihr neues Album „Omnivium“.Die Band, die ehemalige Mitglieder von Pestilence und Necrophagist an Bord hat, ist ihrem markanten Stil treu geblieben. Geboten wird ziemlich brutaler, aber gleichzeitig sehr progressiver und technischer Death-Metal. Die Songs leben einmal mehr von ihren vertrackten Arrangements und ihrer vielseitigen Gitarrenarbeit. Songs mit weniger als sechs Minuten Spielzeit sind eindeutig in der Unterzahl auf der Platte. Markantes Element im Sound ist das verspielte Bassspiel vom Viersaiter Jeroen. Insgesamt ist „Omnivium“ deutlich melodischer ausgefallen als sein Vorgänger. Es wird sehr viel Wert auf verspielte Gitarrenarbeit gelegt. Auch spielt sich ein deutlich größerer Anteil im unteren Tempobereichen ab. All das senkt jedoch in keiner Weise die Durchschlagskraft der Songs. Furiose Raserei und brutalstes Riffing gehören nach wie vor zum Repertoire der Truppe. Einmal mehr schaffen es Obscura auf höchstem technischen Niveau zu spielen, ohne dabei jemals angeberisch zu wirken. Im Gegenteil, die Songs sind immer sehr gut nachvollziehbar und Tracks wie „Euclidian Elements“ oder „Vortex Omnivium“ sind äußerst eingängig. Die Vocals pendeln zwischen derben Grunts und heiserem Kreischen hin und her, aber sogar melodische und durch den Vocoder gejagte Vocals finden sich immer wieder. So ist das Album sehr vielschichtig ausgefallen. Vom erhabenen Opener „Septuagint“, über das grandiose Mid-Tempo Monster „Ocean Gateways“ bis hin zum mystischen „Velocity“ gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Jeder Song besitzt seinen eigenen Charakter. Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Obscura haben mit „Omnivium“ eindrucksvoll bewiesen, dass sie das Niveau von „Cosmogenisis“ locker halten können und sie eine absolute Ausnahmeband in Sachen Death-Metal sind. (rg)