Isolated - This is Q-Town not LA
Die Quedlinburger HC-Veteranen von Isolated legen pünktlich zum zwanzigjährigen Bandjubiläum ihr achtes Album auf. Der plakative Titel „This is Q-Town not LA“ liefert schon mal einen Vorgeschmack auf das, was den Hörer in den nächsten 26 Minuten erwartet. Old School Hardcore mit deutlich erkennbaren Verwurzelungen im Punk und einer nicht zu geringen Zugabe metallischer Anteile. Größtenteils in mittleren Tempobereichen angesiedelt wird ein 0815-Riff nach dem anderen verbraten. Zwar ist eine angenehm frische Spielfreude und ein hohes Energielevel zu verzeichnen, allerdings sucht man vergebens nach spielerischen Finessen und originellen Ideen. Die Herrschaften rotzen die zwölf Stücke sehr routiniert herunter, legen den Schwerpunkt dabei aber mehr auf Eingängigkeit, als auf Anspruch. Auffallend ist, dass Isolated immer dann gut sind, wenn sie das Tempo anziehen, und so kommt es auch nicht von ungefähr, dass die besten Stücke dieser Platte die beiden Uptempo-Nummern „Neue Führer“ und „Alles schön verpackt“ sind. Somit muss das Musikalische leider als Massenware von der Stange deklariert werden. Textlich geben sich die Jungs dann aber doch etwas mehr Mühe, wobei insbesondere die in Deutsch gehaltenen Reime überzeugen können, über den Rest hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Als etwas irritierend empfinde ich die Tatsache, dass Menschen, die sich seit zwanzig Jahren im Dunstkreis derselben Subkultur bewegen, nicht in der Lage sind über den Tellerrand eben jener Kultur hinaus zu schauen, oder es vielleicht gar nicht zu wollen. „This is Q-Town not LA“ ist keine wirklich schlechte Scheibe, über eine gewisse Mittelmäßigkeit kommen die Quedlinburger dann aber leider nicht hinaus. (cj)