Ryker´s waren in den 90ern ohne Zweifel das Aushängeschild in Sachen Hardcore aus Deutschland. Die Truppe aus Kassel konnte sich auch international einen Namen machen und veröffentlichte einige wirklich starke Platten. 2000 war der Ofen dann aus und die einzelnen Mitglieder gingen erstmal anderen Beschäftigungen nach. Ab 2008 gab es dann sporadische Shows und Ankündigungen einer Reunion. Erst jetzt liegt aber ein neues Album vor. Die ersten neuen Ryker´s Songs seit 14 Jahren. Die Band klingt nach all der Zeit noch immer sehr ähnlich. Die große musikalische Offenbarung hat vermutlich niemand erwartet, und davon ist „Hard To The Core“ auch tatsächlich ein gutes stück entfernt. Wer die Platte aber voreilig als kalten Kaffee abgetan hat, dürfte sich wundern. Die Band steigt mit zwei flotten Hardcore Brechern ins Album ein die ihren alten Songs um wenig nachstehen. Das folgende „Can´t Kill A Dream“ wirkt dann erste etwas schwerfällig, überrascht dann aber mit einem sehr metallisch, hymnischen Ende. Geht gut ins Ohr und hätte man so sicher nicht erwartet. Auch der weitere Verlauf der Platte bringt zwar viel althergebrachtes, überrascht aber auch immer wieder mit coolen Parts. Kleine Pit-Hymnen und Nackenbrecher, alles ist in den knapp 25 Minuten Spielzeit zu finden. Die Vocals von Kid D. wirken oft etwas schräg und ungewollt komisch. Denoch bleibt unterm Strich ein recht cooles Reunion Album übrig das durchaus seine Momente hat. Das wirklich coole an der Reunion ist aber, dass die Band wohl auch wieder die alten Hits auf den Bühnen darbieten wird. (rg)