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NME Mine sind ohne Zweifel einer der heißen deutschen Newcomer im modernen Rock Sektor. Wir stellten der Band ein paar Fragen per Email. Nachdem diese lange liegen blieben erbarmten sich schließlich Schlagzeuger Robert und Gitarrist Phil sie zu beantworten.

Das neue Album ?Life Without Water? ist draußen. Was kannst du dazu sagen?

R: Nun, zuerst einmal kann man sagen, dass unser Album am siebten Oktober erschienen ist. ?Life Without Water? stellt unsere erste full-length-Scheibe dar, die sicherlich viel Arbeit gekostet hat, und worauf wir alle mächtig stolz sind. Man kann die Bedeutung für uns sicherlich nicht hoch genug einschätzen, denn es ist nicht alltäglich das einem eine solche Gelegenheit gegeben wird ? worüber wir alle dankbar und glücklich sind.

Worauf habt ihr bei den neuen Songs geachtet?

R: Eigentlich auf nichts Spezielles. Die Songs sind so entstanden wie all die anderen zuvor: Jedes Bandmitglied muss hundertprozentig davon überzeugt sein.

Warum habt ihr ?Out Of Envy? und ?Unlove? neu aufgenommen?

R: Weil das zwei, wie wir finden, sehr gute Songs sind ? und da dachten wir: Ehre wem Ehre gebührt und nahmen die Beiden noch mal auf.

Warum habt ihr euch von eurem Gitarrist Schwaigo getrennt?

R: Das Ganze ging eher von Ihm aus. Er hat wohl für sich selber erkannt, dass er auf Dauer nicht mehr bereit sein würde so viel Zeit und Mühe aufzubringen, wie das im Allgemeinen wohl von uns allen gefordert wurde. Wir sind natürlich nicht böse darüber, sondern bewundern seine Entscheidung eher, wenn man bedenkt, dass er etwas für sich sehr Wichtiges aufgegeben hat. (Man kann Ihm aber auch nicht böse sein, dem Schlingel!) Unser neuer Mann an der Gitarre heißt Matz, ein toller Typ.

Wie hat sich die Band seit der EP entwickelt? Was ist passiert?

R: Viel! Jedoch nichts skandalös Dramatisches. Persönlich sind wir wohl etwas routinierter geworden. Wir hatten ein Video auf Vivaplus. Oben genanntes Album erschien. Auf Labelseite war es die Partnerschaft von Eat the Beat ? unserem Label ? und Roadrunner. Im Grossen und Ganzen gings bergauf. Hossa!

Wie läuft bei Euch der Songwritingprozess ab?

R: Immer ähnlich. Unser Gitarrist streut meist irgendwelche Riffs ein, Jeder gibt dann seinen Senf dazu, und ? so Gott will ? entsteht dann ein neuer Song.

Was sind die Ziele/Träume von NME Mine?

R: Eigentlich haben wir schon mehr erreicht als wir uns am Anfang haben träumen lassen. Alles was jetzt noch kommt ist das berühmte Sahnehäubchen. Träume gibt's aber immer noch: z.B. ein Kalifat in Deutschland errichten, oder so?

P: Rockstars werden, mit ner Villa in Beverly Hills, Frauen ohne Ende, Hugh Heffner Als Patenonkel, nen dicken Hummer... ich denke wir werden einfach weitermachen und schauen wie weit wir kommen. Auf jeden Fall sind wir alle heiss auf Japan...

Wie würdet ihr jemanden der die Band nicht kennt von NME Mine überzeugen?

R: Ich würde ihn auf unsere Rechnung in einer Kneipe seiner Wahl saufen lassen.

P: Der Robert hat die Höllen-Ideen. Nur wenn's ein Edger ist wird's schwer.

Was sind die unangenehmen Vorkommnisse im Leben eines Musikers?

R: Wir hatten bis jetzt eigentlich immer Glück. So richtig dick ist es bei uns nie gekommen, worüber wir sehr froh sind. Ansonsten sind es die üblichen Kleinigkeiten, die aber nicht der Rede wert sind.

P: Chonisches Pleitesein, Rückenschmerzen vom Moshen und auf dem Boden Pennen... sonst ist aber alles ziemlich glamourös...

Ihr habt ja mit NME in relativ kurzer Zeit viel erreicht. Seid Ihr zufrieden oder gibt es Sachen die nach Eurer Meinung anders hätten laufen sollen.

R: Wir sind mehr als zufrieden mit dem was bisher geschah. Es gibt Dinge, die anders hätten laufen können - aber warum auch: Ist doch alles in Butter.

P: Ja bisher ist echt viel passiert: Wir haben ne Menge Shows mit vielen anderen coolen Bands gespielt, eine davon auf dem Southside Festival, wir hatten ein Video im Fernsehen laufen, wir haben ein Demo, eine EP und ein Album veröffentlicht...
Ich sage jetzt mal das wir in Zukunft alles besser durchdenken bevor wir etwas entscheiden...

Ihr seid ja alle schon lange musikalisch aktiv. Inwieweit fühlt Ihr euch noch verbunden mit dem ?Spirit? eurer jüngeren Jahre??

R: Ich glaube, dass wir immer noch Spaß an der Sache haben, und das ist die wichtigste Verbindung zu Damals.

P: Jau der Spirit unserer Jugend kam definitiv vom Hardcore. Es war eine super geile Zeit mit ner geilen Szene in Deutschland. Wir hatten damals ne Menge Spass. Spass haben wir heute auch noch, nur das wir uns nicht mehr einer bestimmten Szene unterordnen wollen. Wenn du das tust bleibst Du stehen.

Ihr Habt auf Eurer Seite ja Songs zum runterladen, seid bei Purevolume, Myspace usw. Wie beurteilt Ihr denn die Rolle des Internets im Bezug auf die Verkaufszahlen?

R: Schwer zu beurteilen. Nicht unerheblich auf jeden Fall, denn das Internet trägt dazu bei die Popularität um ein gutes Stück zu steigern. Wie viel Platten jetzt dadurch mehr über den Tresen gehen weiß ich nicht.

P: Das gute Web ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist gut um schnell viele Leute überall auf der Welt zu erreichen. Myspace ist zum Bespiel eine coole Sache. Allerdings sind die ganzen MP3 Sauger für viele Bands und kleine Labels schon ein Problem denke ich. Gerade kleine Labels die finanziell nicht so gut dastehen habens schwer.

Mit ?out of envy? habt Ihr ja bereits das zweite Video gedreht. Waren die Videos hilfreich, was hats gebracht? Ist das ein Medium auf das Ihr besonderen Wert legt?

R: Mit Sicherheit war das Video hilfreich unseren Bekanntheitsgrad zu steigern. Die Diplomarbeit unseres Gitarristen übrigens. Es ist allerdings sehr aufwändig so etwas zu produzieren und unter Umständen sehr teuer, sodass ein Video für eine Band von unserem Status eine sehr seltene Angelegenheit ist. Wir sind also gar nicht in der Lage besonderen Wert darauf zu legen.

P: Im Prinzip sind Videos natürlich für eine Band immer von Vorteil, du erreichst halt viele Kids damit. Sie hören deinen Song, sehen die Band performen. Da nehmen Dich die Leute viel intensiver wahr. Zum Glück können wir unsere Videos selbst drehen ? klar das ist zwar immer aufwändig aber es macht super Laune. Das Problem in Deutschland ist allderings ein anderes. Die tollen Musiksender haben ja sämtliche Plattformen für härtere Musik zu gunsten von Quizschrottsendungen und beknackten Klingeltonwerbungen gecancelt. Also bringt ein Video mittlerweile nich allzu viel. Ein dickes FUCK OFF an die Verantwortlichen von mir hier. Das ist echt zum kotzen.

Wie war der Studioaufenthalt und die Arbeit mit Siggi Bemm?

R: Das war das erste Mal in einem so großen Studio. Siggi Bemm ist jemand, der schon lange bei der Musik ist. Wir konnten sicherlich alle von seiner Erfahrung profitieren - und die bestand auch darin Musiker bis zum Äußersten alles geben zu lassen.

P: Im Prinzip war es sehr cool. Siggi hat ne Menge Erfahrung und er hat uns ganz schön an die Grenzen gebracht. Das war oftmals ganz schöner Stress. Aber im Endeffekt hat sich das gelohnt. Wir haben viele Erfahrungen für die nächste Platte gemacht. Da werden wir sicher einige Dinge anders machen. Ich bin echt gespannt drauf...

Wie beurteilt ihr die deutsche Szenelandschaft?

R: Na ja, was soll man dazu sagen. Trends kommen und gehen - ebenso entsprechende Szenen. Eine Szene birgt nur manchmal den Nachteil, die Leute dazu zu bringen nicht über den Tellerrand zu schauen. So gesehen ist mit der deutschen Szenelandschaft alles in Ordnung.

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

R: Demnächst laufen unsere Bausparverträge aus. Danach wird in die Hände gespuckt.

P: Der Rob hat heute schon nen Kasper vernascht. Wir werden jetzt schon mal mit neuen Songs anfangen, Ideen gibt's schon. Ich denke die nächste Platte wird experimenteller werden. Im April spielen wir ne zweiwöchige Tour. Dann sind wohl hoffentlich noch eininge Sommerfestivals dran und dann geht's irgenwann Ende des Jahres ins Studio.

Last words?

R: Passt alle auf euch auf und schaut das ihr Gesund bleibt!
Ansonsten: Danke für das Interview.

P: Nein Hagen, du bekommst meine Unbroken Pulli nicht...

Das Interview wurde von Rolf Gehring und Hagen Schulz geführt.

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Download: Sleepers, MP3
Interview: Interview mit Gitarrist Schwaigo (2004)
Review: Unlove, 2003 (rg)
Review: …These Dreams Of Happy Endings, 2004 (rg)
Review: Life Without Water, 2005 (rg)