Mantar sind das erste deutsche Signing von Svart Records. Ihr Debüt „Death By Burning“ ist in der Szene eingeschlagen wie eine Bombe. Wir haben Gitarrist Hanno ein paar Fragen zum Album gestellt.
Mantar existiert erst seit relativ kurzer Zeit. Da eure Songs aber sehr reif klingen vermute ich mal, dass ihr keine blutigen Anfänger mehr seid. Wo habt ihr euer Handwerk gelernt?
In unzähligen Proberäumen, Kinderzimmern und Bühnen dieser Welt. Wir haben beide echt früh angefangen und haben eigentlich immer in Bands gespielt. Wir kennen uns schon lange, haben es aber tatsächlich erst jetzt geregelt gekriegt ne Band zu gründen. Es wurde Zeit…
Bandgründung, Plattenvertrag und Veröffentlichung des ersten Albums in unter zwei Jahren ist sehr schnell. Wie hat das alles so schnell geklappt?
Wir arbeiten grundsätzlich sehr fokussiert und sind glaube ich eine grundsätzlich sehr hart arbeitende Band. Nicht, dass unsere Arbeit auf „Erfolg“ in welchem Sinne auch immer ausgerichtet gewesen wäre, aber wir nehmen das was wir tun schon sehr ernst. Wir sind auch beide zu alt um unsere Zeit zu verschwenden. Und das „Projekt Hobbyband“ ist mir persönlich gänzlich unbekannt und wirkt befremdlich auf mich.
Die Besetzung als Duo ist recht untypisch. Verzichtet ihr bewusst auf einen dritten Mann am Bass bzw. einen zweiten Gitarristen, oder hat sich das eher zufällig ergeben?
Wir waren bei Bandgründung einfach eben nur zwei Leute. Dann haben wir festgestellt, dass es gut funktioniert und haben uns nicht weiter gekümmert. Heute würden wir nicht mehr tauschen. Die Beziehung und Energie zwischen und beiden als Mensch und Musiker ist sehr eng. Es gibt kein Grund das zu verwässern.
Klanglich vermisst man nichts auf dem Album, im Studio hat man da natürlich unendliche Möglichkeiten. Wie macht ihr es Live? Tretet ihr auch nur als Duo auf? Wie bekommt ihr den fetten Sound auch Live hin?
Wir spielen natürlich zu zweit. Das was du auf der Platte hörst ist genau das, was du auch Live bekommst. Wir kennen unser Equipment sehr gut, und wenn man weiß wie, ist ein Bass nicht wichtig um abartigen Lärm zu machen. Es hat sich weder live noch beim Album jemand über den Sound beschwert. Es ist ein großer Vorteil unterschätzt zu werden.
Wie würdet ihr euren Sound am besten selbst beschreiben?
Karftvoll. Ehrliche, pure Raserei. Dunkelheit.
Welche Bands haben euch musikalisch beeinflusst?
Unzählige. Zu viel um sie zu nennen. Außerdem sind Namen Schall und Rauch. Wir versuchen das Namedropping gering zu halten. Nichts läge uns ferner als eine bestimmte „Szene“ oder noch schlimmer, „Zielgruppe“ zu bedienen. Für mich persönlich ist AC/DC jedoch mein Leben. Diese Band ist schuld an allem. Meine Liebe ist grenzenlos, auch wenn man es DEATH BY BURNING sicher eher weniger anhört…
Wie schreibt ihr Songs? Ist das Schreiben in einer zweiköpfigen Band einfacher oder eher schwieriger?
Einfach. Wir treffen uns und spielen so hart und intensiv wie möglich. Wir versuchen uns dabei gänzlich zu vergessen. Fast meditativ. Wenn wir einen Part stundenlang spielen, ohne es zu merken, wissen wir dass es gut ist. Wir reden kaum über Musik. Wir lassen sie geschehen.
Wovon handelt das Album textlich?
Von der Natur. Vom Mensch und seinem Ursprung. Die Kraft der Natur ist mir wichtig. Des Weiteren ist es aber auch sehr einfach sich von den Perversitäten des Menschen Inspirieren zu lassen. Allerdings richte ich nicht. Ich be-richte lediglich.
Das Feedback zum Album scheint überall sehr gut zu sein. Hättet ihr das erwartet?
Wir sind überrascht, dass es wirklich überall so gut ankommt. Wir nehmen das als Geschenk und freuen uns sehr. Man sollte grundsätzlich im Leben versuchen weniger zu erwarten und sich mehr überraschen lassen. Enttäuschungen werden seltener und positive Überraschungen häufiger. Aber natürlich wussten wir schon, dass wir ein gutes Album aufgenommen haben. Zumindest uns gefällt es…
Gibt es Pläne auf Tour zu gehen?
Unbedingt. Im Mai geht’s nach Süd Europa im Sommer Richtung Skandinavien. Dazwischen einige Festivals. Ich denke wir werden viel spielen dieses Jahr. Es sind einige Sachen bestätigt und wir werden einige Länder bereisen. Das ist großartig. Wie gesagt, ein Geschenk…
Letzte Worte?
Danke für all das Feedback aus aller Welt. Danke an all die Leute die so fleißig Merch kaufen und unsere Platte feiern. Danke an euch, für euer Interesse an der Band und das Interview.
Rolf Gehring
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Review: Death By Burning, 2014 (rg)