All That Remains - The Order Of Things
All That Remains zählen nicht erst seit den Charterfolgen ihres letzten Albums “A War You Cannot Win” zur ersten Riege in Sachen modernen Metals. Vor allem in den Staaten ist die Band eine große Nummer. Zwar war das letzte Album sehr erfolgreich, künstlerisch war es aber doch eher von Ideenlosigkeit dominiert. Die Wurzeln im heftigen Metalcore und Hardcore sind der Band nur noch zwischen den Zeilen anzumerken. All That Remains zielen immer mehr auf die großen Rockbühnen und das Radio. Das ist auch dem vorliegenden, mittlerweile siebten, Album der Band anzumerken. Hier finden sich derbe Breakdowns und harte Vocals nur noch gelegentlich und dann als eine Art Pflichtdisziplin, die zumindest die Wurzeln der Band zeigt. Der Fokus liegt hingegen ganz klar auf eingängigen Rock-Hymnen. Die sind selbstverständlich recht glatt mit eingängigem Refrain und zugänglichen Melodien versehen. Im Gegensatz zum Vorgänger wird aber wieder deutlich, welch großartige Songwriter die Jungs und das Mädel sind. Denn obwohl klar auf ein (amerikanisches) Massen-Rock-Publikum gezielt wird, glänzen die Tracks mit wirklich starken Momenten. Das ganze Album wirkt trotz Balladen kompakt und auf den Punkt gespielt und ein Hit reiht sich an den anderen. Die Platte bleibt bis zum letzten Moment abwechslungsreich, auch wenn die Band kaum wirklich Originelles liefert, sondern sich auf ihr patentiertes Rezept verlässt. Die weiblichen Vocals und die extrem auf Radio-Hit getrimmten Tracks wie „For You“ sind nur konsequent, nicht überraschend. Handwerklich muss man den Hut vor der Band ziehen. Abgesehen vom hundertprozent treffsicheren Songwriting ist auch die Produktion grandios. Frontmann Labonte, der in letzter Zeit eher durch dumm-platte Kommentare auf sich aufmerksam machte, zeigt außerdem einmal mehr eindrucksvoll, dass er stimmlich in der ersten Liga spielt. So gesehen ist „The Order Of Things“ ein tolles Album für Freunde des eher kommerziellen US-Radio-Metals. All That Remains-Fans, welche die ersten Platten der Band mochten, haben vermutlich schon beim letzten Album das Handtuch geworfen. (rg)