Novembers Doom - The Pale Haunt Departure
Obwohl es die Band bereits seit 1989 gibt, hatte ich sie seither nicht wirklich auf dem Schirm. Nach dem ersten Song und Titel-Track wird die Zuordnung zu einem Genre auch nicht gerade leichter, Vocals an der Grenze zum Death, eine überaus dichte Atmosphäre und eine sehr gute Produktion. Die kommt nicht von ungefähr, denn gemischt hat kein geringerer als Dan Swanö (Edge of Sanity/Bloodbath/Nightingale) und das Mastern übernahm der bekannte Gitarrist James Murphy (Testament/Obituary etc.). Wegen der vorherrschenden melancholischen Stimmung entschied ich mich dann für die Doom Metal-Kiste, obwohl die Band die Grenzen des Genres doch deutlich sprengt. Übliche Dimensionen sprengen auch die Länge der Songs, keiner bleibt unter fünfeinhalb Minuten, der längste „In The Absence Of Faith“ knackt sogar die acht Minuten-Grenze. Besonders stark ist die Band aus Chicago dann, wenn sie melodischen Gesang mit tonnen Schwermut und Drama kombiniert und daraus Perlen wie „Autumn Reflection“ formt, das streckenweise schon latent an Katatonia/Anathema erinnert. Über fünfzig Minuten Spielzeit ohne jegliche Hänger, für Fans der genannten Bands und von schwermütigem metallischen Klängen bisher das Highlight des Jahres. Ich hege den Verdacht, dass es sich um einen „Grower“ handelt und das Album durch mehrmaliges Hören noch mehr gewinnt und dann vielleicht sogar die Höchstnote verdient hätte... (tj)