Bolt Thrower - Those once loyal
Die ersten, bedrohlichen Töne von „At First Light“ lassen spontan an eine Filmsequenz denken. Die Kamera streicht langsam über ein düsteres Schlachtfeld, die Gegner warten in Gräben auf den Befehl zum Angriff, trügerische Ruhe liegt über der Szene, die unterschwellige Spannung lässt aber überdeutlich erahnen was unweigerlich kommt. Und dann zerreißt auch prompt eine mächtige Explosion die Stille und der Wahnsinn beginnt – und dauert in diesem Fall knappe 40 Minuten und neun Songs. Zwischen dem Opener und dem folgenden fiesen „Entrenched“ gibt´s dann auch keinerlei (Verschnaufs-)Pause, the War must schließlich go on, somit passt das Erste Weltkriegsszenario auf dem Cover auch ideal zum Material. Und mit der ihnen eigenen Souveränität machen sie erneut keinerlei Gefangenen, Leaders not Followers eben. Die Herren samt Bassistin sind auch schon viel zu lang dabei um sich auf ihrem (Schlacht-)Feld noch etwas vormachen zu lassen. Ich bin nun wirklich nicht der weltgrößte Deat Metal-Fan, aber Bolt Thrower waren schon immer herausragend und enttäuschen auch mit „Those once loyal“ keinen Fan, zeigen sich sogar im Gegenteil in Bestform und haben mit Karl Willets wieder ihren angestammten Sänger an Bord. Songs einzeln hervorzuheben fällt schwer, das Herzstück des Albums sind für mich aber die drei aufeinanderfolgenden Songs „The Killchain“, „Granite Wall“ (ein Groovemonster sondergleichen) und der Titeltrack „Those once loyal“. (tj)