The Draft - In A Million Pieces
Was haben wir geheult, als die Schreckensbotschaft der Auflösung unser aller Lieblingsband Hot Water Music uns erreicht hat. Nur die Tatsache, dass drei Viertel der Band ankündigten weiterhin zusammen musizierten zu wollen linderte den Verlustschmerz. The Draft heißt das Baby von Chris Wollard (Gesang/Gitarre), Jason Black (Bass) und George Rebelo (Drums). Komplettiert wird der Vierer von Todd Rockhill an der Gitarre. Insbesondere von Hot Water Music Fans dürfte das Debüt „In a Million Pieces“ heiß erwartet worden sein. Jetzt liegt es vor und um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, Hot Water Music Fans kommen voll auf ihre Kosten. Die Jungs haben genau die Trademarks die Hot Water Music auszeichneten beibehalten. Da sind die mal kraftvollen, mal verträumten Gitarrenriffs von Wolland ebenso vertreten wie seine rauen Vocals, die treibenden Drums von Rebelo und die wummernden kunstvollen Basslinien von Black. So verwundert es nicht, dass nahezu jeder der Songs auch auf einem Hot Water Music Album hätte stehen können. Zugegeben, die Songs wirken insgesamt ein gutes Stück eingängiger und lockerer als Hot Water Music es zuletzt getan haben. Einzelne Melodielinien stehen oft weiter im Vordergrund. Weiterhin traut sich The Draft an den dezenten Einsatz von Bläsern heran, was ihnen übrigens recht gut steht. Die Jungs machen was sie am Besten können, nur unter anderem Namen. Darum lässt sich der fehlende Doppelgesang auch ganz gut verschmerzen. „In A Million Pieces“ ist wirklich verdammt gut geworden. Die Platte ist vom ersten bis zum letzten Ton fesselnd, tiefgründig und mitreißend. Mal ehrlich, wer hat was anderes erwartet? (rg)