Tidal - Abraxas
In der letzten Zeit war es recht ruhig geworden um die süddeutschen Tidal. Jetzt melden sie sich mit ihrem neuen Album „Abraxas“ wieder lautstark zurück. Die Band lies sich nie in ein enges Genrekorsett pressen. Auch die neue Platte macht da keine Ausnahme. Tidal machen genau das was sie wollen. Songs nach Schema und Wiederholungen sucht man hier vergebens. In ihrem Soundbrei vermengen sich Elemente aus dem Post-Hardcore Bereich a la Refused, psychedelischer Art-Rock der Marke Pink Floyd, Hardcore, Punk und Noise. Damit aber nicht genug zum Einsatz kommen auch allerlei Samples, Streicher und heiße Latino Einflüsse. Alles ist vorhanden und wird zu einem dynamischen Sound geschmiedet der sowohl verträumte melodische Parts als auch heftige Ausbrüche beinhaltet. Textlich legen sich Tidal ebenfalls nicht fest. Es gibt sowohl deutsche als auch englische Textpassagen, wobei es schon mal vorkommen kann, dass die Band die Sprache im selben Song und sogar in derselben Zeile wechselt. Das funktioniert überraschend gut. Die Songs stecken spürbar voller Spielfreude und Leidenschaft und die komplexen Strukturen entfalten eine dichte Atmosphäre. Insgesamt eine schöne Platte also, lediglich die Produktion hätte etwas fetter sein können. Hier haben wir es ohne Frage mit einer der interessantesten deutschen Bands zu tun. (rg)