No Fun At All - Low Rider
No Fun At All gehörten in den 90ern zu den wichtigsten europäischen melodic Punk Bands, die sich klar an Bands wie Bad Religion oder Pennywise orientierten, aber eben auch eine eigene Identität besaßen. No Fun At All wurden im selben Atemzug mit Millencolin genannt. Der Song "Master Celebrator" war eine Hymne der Szene und mit Alben wie "The Big Knockover" oder "State Of Flow" stellten die Schweden ihrer hervorragenden Songwriter Fähigkeiten unter Beweis. 2001 beschloss die Band eine Pause einzulegen, doch schon 2004 wurden erste Reunion Gigs gespielt. Jetzt endlich liegt das neue Album "Low Rider" vor. Sofort nach den ersten paar Takten fühlt man sich in vergangen geglaubte Zeiten zurück versetzt. No Fun At All haben ihren typischen Sound beibehalten. Melodischer Punk Rock, der das Gaspedal gerne mal durchdrückt aber einen deutlich melancholischen Unterton hat. Ganz so flott wie zu Zeiten von "The Big Knockover" geht es aber nicht mehr zu, die Band besinnt sich eher auf langsamer rockende Nummern. Die Band klingt frisch und erholt, die Melodien verfehlen ihr Ziel nicht und vor allem der einnehmende Gesang von Frontmann Ingemar fesselt wie eh und je. Neben den 13 eigenen Stücken befindet sich die etwas unerwartete Coverversion von In Flames "Episode 666" wieder. Der Death-Metal Song wird sehr stimmig ins Punkrock Kostüm transportiert und funktioniert überraschend gut. Damit revanchieren sich No Fun At All bei In Flames die ihrerseits vor Jahren einmal den No Fun At All Song "Strong And Smart" gecovert haben. Insgesamt muss die Freude auf "Low Rider" aber etwas gebremst werden. Denn wenn man einmal die verklärte Nostalgie Brille absetzt, fällt auf dass die Platte insgesamt nicht mit dem Überalbum "The Big Knockover" mithalten kann. Aber vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch. Fest steht, dass "Low Rider" insgesamt eine runde Sache ist, die jeden alten No Fun At All Fan und auch jüngeren melodic Punk Fans welche die Band damals verpasst haben gefallen sollte. (rg)