God Dethroned - Passiondale
Dem letzten Album von God Dethroned aus den Niederlanden habe ich zwar stilistische Geschmackssicherheit attestiert, allerdings auch insgesamt eher durchschnittliches Songmaterial ohne große Höhepunkte. Für das neue Album hat man sich nun gut drei Jahre Zeit gelassen und das nun vorliegende Werk sprengt, um es vorweg zu nehmen, alle Erwartungen die ich an die Truppe hatte. Ihren Trademarks ist die Band dabei treu geblieben, es wird traditioneller Death-Metal der alten Schule auf sehr moderne Art interpretiert. God Dethroned drücken heute aber deutlich lieber das Gaspedal durch als bisher. Auch ist das Riffing deutlich markanter geworden, in Momenten fühlt man sich an Slayer in anderen an Morbid Angel erinnert. Der Brutalitätslevel liegt sehr weit oben, aber ebenso weit oben liegt der musikalische Anspruch. Auch die Vielfalt wird auf dem Album groß geschrieben, neben der ungezügelten Raserei finden sich auch epische mit Keyboards unterlegte langsamere Parts wieder. Auch melodischer Gesang fügt sich nahtlos in die Songs ein und mit halsbrecherischen Grooves kennt sich die Band mindestens ebenso gut aus wie bei der Raserei. Neben der alles niederwalzenden Energie ist es vor allem das hohe Maß an Eingängigkeit was die Platte aus zeichnet. Bestes Beispiel ist der fast schon Ohrwurmartig, sehr melodische, Titeltrack. God Dethroned haben mit „Passiondale“ ein wirklich starkes Album abgeliefert, das ich um ehrlich zu sein so nicht von der Band erwartet hätte. (rg)