Cold - Superfiction
Nach sechs Jahren Pause nun doch wieder (noch mal?) ein neues Album dieser fantastischen Band, die es in Europa leider nie geschafft hat, breitere Fanscharen zu erreichen. In den USA war das ganz anders, da hat sie u.a. zwei Gold-Alben und übere eine Million verkaufte Tonträger auf der Habenseite. An sich hatte sich die Band aufgelöst, war zwischen 2006 und 2009 auch von der Bildfläche verschwunden, fand sich dann aber wieder für Konzerte zusammen und hat jetzt wohl auch den Spaß an neuem Material wiederentdeckt. Und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man glatt meinen, dass "Superfiction" das starke Nachfolgealbum nach dem Überhammer "Year Of The Spider" (von 2003) ist, das "A Different Kind Of Pain" 2005 leider nicht war. Am Rezept wurde nichts geändert, catchy Songs, gerne auch mal radiotauglich, mit ordentlich schwarzmelancholischem Anstrich und Melodien, die sich einem so richtig ins Herz graben. "Wicked World" ist der perfekte Opener, groovt so richtig nach vorne-preschend los und zeigt die Band fit wie eh und je. Danach geht’s mit "What Happens Now" melancholischer weiter, bevor an dritter Stelle der Bogen in Sachen Massentauglichkeit und Eingängigkeit fast schon etwas überspannt wird (besonders bei den Chören im letzten Drittel, brrrr) – und der Text von "American Dream" macht das alles auch nicht besser. Aber bevor hier ein falscher Eindruck aufkommt: fantastische Band, starkes Album! Vielleicht schaffen sie es damit ja endlich mal auf ein par deutsche Bühnen! (tj)