
Hammercult - Rise Of The Hammer
Dass Israel nicht gerade das Mekka (hoppla…) des Thrash Metal ist, stellt kein Geheimnis dar, und dennoch ist es die Heimat von Hammercult. Die fünf Jungs dürften allen Wacken-Besuchern noch als die Gewinner des Metal Battle im Gedächtnis sein. Nun legen die Israelis ihre erste Platte in Form einer knapp 20-minütigen EP mit dem richtungweisenden Titel „Rise Of The Hammer“ vor. Zum Besten gegeben werden fünf Stücke, die einer wahren Vollgasorgie gleichen. Von Beginn an treten Hammercult das Gaspedal bis zum Anschlag durch und behalten diese Gangart über weite Strecken bei, um nur gelegentlich in mittlere Tempogefilde auszuweichen. Aber nicht nur dadurch wird eine Menge Energie transportiert, insbesondere ist es der deutliche Punkrockeinschlag, der „Rise Of The Hammer“ seinen räudigen Charme verleiht und den Höreindruck auch auf Dauer interessant gestaltet. Ein Sänger, der sich auch gerne einmal aus dem Death und Black-Regal bedient, tut ein Übriges, um dieses Songquintett zu einem echten Vorschlaghammermassaker ausarten zu lassen. Als äußerst frisch und dadurch sehr angenehm empfinde ich den etwas eigenwilligen Stil der Israelis, die es geschickt vermeiden, sich allzu sehr an gängigen Metal aus Amiland oder Europa anzulehnen. Alles in allem gibt es an dieser Debüt-EP nichts auszusetzen, was wirklich von Belang wäre, und wer auf Thrash bzw. Thrash Core steht, wird mit Sicherheit alles andere als enttäuscht sein. Mein Anspieltipp und gleichzeitig der beste Song der Scheibe: „Devil Chainsaw Fuck“. Hier zeigen Hammercult ihr ganzes Potential und beweisen neben einem sehr guten Gespür für Songwriting und Timing vor allem, dass sie mehr als nur ein Geheimtipp unter Thrash Heads sind. In dieser Form kann man auf künftige Veröffentlichungen der Hammerschwinger eigentlich nur gespannt sein. (cj)