
The Intersphere - Hold on, Liberty!
Vor ein paar Jahren hat man noch den allermeisten deutschen Bands ihre Herkunft (über)deutlich angehört, mittlerweile ist das nicht mehr so generell zu sagen. Bei The Intersphere hätte ich aber auch nicht zuerst auf eine nationale Band getippt, umso mehr freut es mich aber jetzt, dass so ein runder, stimmiger Sound aus deutschen Landen stammt. Die Band will sich bewusst nicht in eine Schublade stecken lassen, packt zu ihrem rockigen Grundsound mehr oder weniger Pop, Disco, englische Beatmusik, Ambient und was weiß ich noch alles – wenn ich einen Plattenladen hätte, würde ich sie aber ohne mit der Wimper zu zucken unter Progrock einsortieren. Allerdings wüssten die Kunden in meinem Plattenladen auch, dass Progrock nicht notwendigerweise egomane, hochtalentierte Musiker meint, die Konzeptalben mit Songs in Überlänge machen und sich eher für Mathematik als für Club-Konzerte interessieren. Da ständen unter Progrock dann eben auch Bands wie Muse, Amplifier, Dredg, Biffy Clyro, Incubus und Karnivool. Und mit letzteren waren die Absolventen der Mannheimer Popakademie auch vor ein paar Monaten auf Tour – ein Grund mehr sich zu ärgern, wenn man, wie ich, die Tour verpasst hat. Das ist bereits das dritte Album der Band, und es heißt ja, dass dieses das entscheidende ist: dann haben die Herren wohl fast alles richtig gemacht! (tj)