Candy Hearts - The Best Ways To Disappear
Candy Hearts aus New Jersey geben sich als die sympathische Band aus Freunden, die gerne herum hängen, Shows spielen und Junk-Food mögen. Die drei Jungs und Frontfrau Mariel geben auf ihrer neuen EP sechs Songs zum Besten. Musikalisch haben wir es hier mit recht zahmem Pop-Punk zu tun, der durch die gefällige Stimme von Mariel einen eher unscheinbaren Eindruck macht. Die Songs gehen recht schnell ins Ohr. Dabei sind die Melodien nie zu offensichtlich und wirken eigentlich nie erzwungen und auf schnellen Hit getrimmt. Im Gegenteil sind sie oft eher schüchtern und zurückhaltend. Statt mit dem großen Ohrwurm ins Haus zu fallen, wählen Candy Hearts die Hintertür. Im Vergleich mit ihren ähnlich gelagerten Labelmates von Lemuria sind Candy Hearts aber dann doch viel direkter und weniger nerdig verschroben. Die Band macht einfachen aber ehrlichen Pop-Punk, der keinerlei faden Beigeschmack hat wie es in dem Genre oft der Fall ist. Dennoch wirkt die EP insgesamt sehr zahm und unspektakulär. Zwar sind die Songs recht gut, ob ich mich in wenigen Monaten noch an sie erinnern werde, wage ich allerdings mal zu bezweifeln. Dafür sind sie einfach zu farblos. Produziert wurde die EP übrigens von Chad Gilbert (New Found Glory), der zweifellos gute Arbeit geleistet hat. Wer auf zugänglichen Pop-Punk mit weiblicher Stimme steht, macht mit Candy Hearts keinesfalls etwas falsch. Nette Platte. (rg)