Hollow Sons - Thirst
Fünf Menschen aus vier europäischen Städten haben sich zusammengefunden, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft zu frönen: Hardcore. Unter dem Banner Hollow Sons legen sie ihre erste EP „Thirst“ vor und haben darauf fünf Stücke versammelt, die spontan sehr nach Old School HC klingen, Cro Mags Style um genauer zu sein. Wer erwartet hätte, dass die Band aufgrund ihres kurzen Bestehens noch in den Kinderschuhen steckt, wird gleich mit dem Opener „Words Only“ eines Besseren belehrt. Mein lieber Herr Gesangsverein, was für ein Brett! Die Abgeklärtheit mit der die Jungs zu Werke gehen ist schlichtweg beeindruckend, was eventuell dadurch erklärt werden kann, dass sämtliche Bandmitglieder über gut gefüllte Portfolios verfügen (Within Walls, Code Blue Coma, To Kill, The Blackout Argument…). Nicht, dass Hollow Sons das Rad neu erfinden würden, eher im Gegenteil, man beschränkt sich auf gut abgehangene Kost, aber die Art und Weise wie sie ihr Songwriting aufziehen, ist mehr als souverän. Dank einer deutlich hörbaren Spielfreude und der astreinen Produktion, gelingt es der europäischen All Star-Truppe recht schnell, eine Menge Pluspunkte zu sammeln. Insbesondere das Schlagzeugspiel weiß auf ganzer Linie zu überzeugen, wobei aber auch der Gesang alles andere als halbgar ausfällt. Shouter Dave klingt so aggressiv und grantig, als hätte man in seinen Frühstückskaffee gepisst. Satte Stakkato-Gitarren und wabernde Bass Lines runden das Bild sehr positiv ab. Die überzeugendsten Argumente sind aber die blitzgescheiten Texte, die so hervorragend sind, dass sie die gesamte Scheibe auf ein neues Niveau hieven. Sehr geil. Ein Wehmutstropfen ist allerdings mit von der Partie, denn „Dominance“ an dritter Position fällt durch die Verwendung eines E-Beats deutlich aus dem Rahmen, wobei das aber nicht das eigentliche Problem darstellt. Es scheint, als hätte die Band unter allen Umständen einen Song, der deutlich moderner wirkt, mit ins Boot holen wollen und dabei vergessen, dass das Stück ja auch eine gewisse Qualität haben sollte. Dummerweise ist die ganze Geschichte derartig aus dem Ruder gelaufen, dass man sich fragen muss, ob hier die gleichen Leute tätig waren, die auch den Rest der Platte komponiert haben. Blendet man diesen Fauxpas aber aus, so bleiben immer noch vier richtig geile Songs, die entschieden Lust auf mehr machen. Also gebt den Hollow Sons eine Chance, reinhören lohnt sich. (cj)