Doyle Airence - Monolith
Noch bevor die Franzosen von Doyle Airence ihr zweites Album bei Lifeforce veröffentlichen konnten, musste sich die ursprünglich nur mit Doyle benannte Band einen neuen Namen suchen. Die Rechte für diesen lagen nämlich beim Ex-Misfit Doyle Wolfgang von Frankenstein. In Frankreich schlug das Debüt der Truppe in Indie-Kreisen bereits ein und man konnte sich auf den oberen Rängen der entsprechenden Charts behaupten. Der Begriff Post-Hardcore ist schwammig und schwer zu greifen, aber würde man mir die Pistole auf die Brust setzen, eine Schublade zu definieren, würde ich wohl genau den Sound von Doyle Airence beschreiben. Vielschichtig, modern, atmosphärisch, emotional aber auch mit reichlich Druck und Durchschlagskraft. Irgendwo zwischen Architects, Poison The Well und Refused. Ein durch und durch packender Sound mit vielen Facetten und spannenden Arrangements. Keine großen Hits, dafür viele kleine Hooks, die hängen bleiben. „Monolith“ besticht durch reichlich Kreativität, viele starke Ideen und vor allem einen großen Brocken Herz und Feeling. Die Band lässt sich Zeit, um auch kleine Klangpflanzen groß zu ziehen. Zerbrechliche Klimpereien treffen auf wabernde Riffs und rein instrumentale Momente verleihen den Songs ebenso Tiefe wie der emotionale Schrei-Gesang. Das Zweitwerk von Doyle Airence ist eine wirklich starke Scheibe geworden, die sich Freunde des Post-Hardcores nicht entgehen lassen sollten. (rg)