Gehenna - Unravel
Gut acht Jahre sind vergangen seit die Norweger von Gehenna ihr letztes Album veröffentlichten. Die durch häufige Besetzungswechsel geplagte Band war so schon fast in Vergessenheit geraten und bläst jetzt überraschend mit ihrem siebten Album ins Black-Metal Horn. Mit ihrer Gründung 1993 gehörten Gehenna zu den Pionieren der zweiten Black-Metal-Welle aus Skandinavien, auch wenn sie hinter Bands wie Immortal, Emperor oder Satyricon eher in der zweiten Reihe standen. Über die Jahre hat die Truppe dann immer stärker mit dem Death Metal geflirtet und ist schließlich mit dem letzten Album „WW“ wieder zu ihren schwarzmetallischen Wurzeln zurückgekehrt. Das neue Album knüpft genau dort an, wenn auch mit deutlich gezügeltem Tempo. Der Opener „The Decision“ verbreitet mit seinem minimalistischen Doom Sound recht depressive Atmosphäre. Die eher langsamen, zähen Riffs im unteren Tempo-Bereich sind wichtiger Bestandteil des neuen Albums. Das Gaspedal wird nur hier und da so richtig durchgedrückt. Die Produktion ist betont düster und verwaschen ausgefallen, wie man vom typischen Black Metal der alten Schule her kennt. Auf „Unravel“ finden sich sicherlich der eine oder andere starke Moment, insbesondere vermag die Band in den zähen Doom Passagen eine düstere Atmosphäre aufzubauen. So richtig überzeugen kann das Album aber insgesamt nicht. Dafür sind die echten Höhepunkte einfach zu rar gesät. Der größte Teil der Platte zieht am Hörer vorbei ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Nach acht Jahren kreativer Pause hätte man hier sicher mehr erwarten können. (rg)