Sahg - Delusions Of Grandeur
Nachdem die letzten drei Platten von Sahg schlicht nummeriert wurden, hat das neue Album nun einen richtigen Titel bekommen. Stilistisch verfolgt die Band jedoch ihren Weg konsequent weiter. Auf „Delusions Of Grandeur“ zeigen die vier Norweger einmal mehr, wie man es in einem Guss hinbekommt, sich vor den Altmeistern zu verneigen und dabei nicht nur zeitgemäß und modern zu klingen sondern auch den progressiven Blick nach vorne zu richten. Die Einflüsse von Black Sabbath und Led Zeppelin sind nicht von der Hand zu weisen und äußern sich in einerseits in schweren Riffs und andererseits in leichtfüßiger Verspieltheit mit Hang zur Dramatik. Ebenfalls deutlich spürbar sind aber auch moderne Einflüsse. Allen voran Mastodon und Opeth. Dabei erschaffen Sahg einen absolut eigenständigen Sound, der mit den Genannten auf Augenhöhe steht. Der facettenreiche Sound hat viel zu bieten und selbst nach einigen Durchläufen sind immer wieder Feinheiten zu entdecken. Sahg verstehen es, den Hörer auf eine akustische Reise mitzunehmen, ihn mit progressiver Gitarrenarbeit in schwerelose Höhen zu heben, ihn dann aber mit kantigen Riffs wieder auf den harten Boden zu holen. Das alles schafft die Band mit überraschend kompakten Tracks, die meist um die 5-Minuten-Grenze pendeln. Einzige Ausnahme ist der epische Schlusstrack „Sleeper´s Gate To The Galaxy“, der es auf spannende 11 Minuten bringt. Bei all dem hohen Anspruch, den der Sound an den Hörer stellt, bleiben die Songs verhältnismäßig eingängig. Einmal mehr schaffen es Sahg ein tiefgründiges Album zu erschaffen, das genau das tut, was großartige Rock Alben tun sollen, den Hörer mit dieser ganz speziellen Magie zu fesseln und zu begeistern. Volltreffer. (rg)