Heart Of A Coward - Severance
Moderner Metal mit Meshuggah Einflüssen wird ja gern mal als Djent bezeichnet und ist mit Bands wie Periphery oder Tesseract vor allem in Großbritannien das neue große Ding. Zwar gibt es in diesem neuen Genre viel Potenzial, die wirklichen Meilensteine fehlen aber noch. Mit Heart Of A Coward strebt eine neue junge Band im Schatten des Genres nach oben und will genau das abliefern. Die junge Truppe hat zwar Gemeinsamkeiten mit den genannten Bands, wirkt aber wärmer und weniger mechanisch. Heart Of A Coward klingen somit nahbarer und direkt. Auch ein Hardcore-Einfluss ist bei der Band deutlich erkennbar. Die Songs auf „Severance“ wirken dadurch energischer und gleichzeitig herzlicher als alles, was das Genre bisher hervorgebracht hat. Beibehalten wurde das Progressive im Sound, wobei Heart Of A Coward im Zweifelsfall lieber direkt auf die Fresse hauen, als sich in endlosen Gitarrenflitzereien zu verlieren. Die Band wechselt äußerst geschickt melodische und harte Momente ab. Die Songs befinden sich dabei immer im Fluss, es gibt keinerlei Brüche zwischen unterschiedlichen Parts. Frontmann Jamie Graham ist sowohl in klaren Gesangsparts als auch derbem Shouting jederzeit Herr der Lage und überzeugt durch sein Charisma. Die Tracks haben sehr viel Dynamik und das intelligente Riffing sorgt immer wieder für Aha-Effekte. Deutlich hörbar, wenn auch ein wenig untypisch für's Genre, ist die Spielfreude der Musiker, was für zusätzlichen Charme sorgt. Heart Of A Coward haben mit “Severance” ein Album abgeliefert, das mal eben links an sämtlichen Genrekollegen vorbeizieht und diese alt aussehen lässt. So wird's gemacht. (rg)