
Optimist - Entseelt
Optimist aus dem Ruhrpott bestehen seit 2010 und gehen aus der Asche von End Of Days hervor. Vier Fünftel der damaligen End-Of-Days-Musiker bilden nun Optimist. Klar, dass die Band auch musikalisch in eine sehr ähnliche Kerbe schlägt. Geboten wird derber Sound irgendwo zwischen Old-School Death Metal und Hardcore. Man stelle sich einen fiesen Mix aus Obituary, Misery Index, Terror und All Out War vor. Im direkten Vergleich klingen Optimist heute eine ganze Ecke dreckiger und derber. Ein weiterer Unterschied sind die komplett in Deutsch gehaltenen Texte. Die Vocals von Frontmann Kevin Otto weisen einmal mehr deutliche Parallelen zu Obituary-Frontbrüller John Tardy auf. Das bringt rein stilistisch eine gewisse Unverständlichkeit der Texte mit sich. Von einem einfachen Nachahmen kann aber keine Rede sein. Kevin legt deutlich Leidenschaft und enorme Kraft in die Stimme. Die Vocals passen perfekt zum Sound und verleihen der Band Charakter. Aber auch sonst ist alles im grünen Bereich. Hier treffen regelmäßig fiese Killerriffs auf scharfe Breakdowns. Die Drums ballern, das Tempo wird geschickt variiert und die Band stimmt auch mal ruhige Töne an und schafft Atmosphäre mit Tiefgang, die auch mal von stimmungsvollen Samples unterlegt wird. Optimist klingen so originell, stehen dabei jederzeit unter Hochdruck. Mit „Ohne Substanz“ oder „Ungebrochen“ sind echte Hämmer auf der Scheibe. Ein wahres Underground-Highlight! Bleibt zu hoffen, dass die Jungs dieses Mal mehr als ein Album veröffentlichen. (rg)