
Butcher Babies - Goliath
Mit Eyes Set To Kill und In This Moment haben Century Media schon zwei Bands aus der Ecke "Moderner Metal mit Frontfrau" unter Vertrag. Mit den Butcher Babies gesellt sich nun eine weitere hinzu. Deren Debüt schlägt stilistisch in eine ganz ähnliche Kerbe wie frühe In This Moment, die Band lotet die Extreme aber noch etwas weiter aus. Prinzipiell wird aber auch von den Butcher Babies das altbekannte Spiel von laut und leise, derb und melodisch geboten. In den gern zur Schau gestellten harten Momenten sind Parallelen zu Slipknot zu erkennen, während man sich in den melodischen Parts stark an In This Moment erinnert fühlt. Dabei hat die Band aus Los Angeles ihre Hausaufgaben durchaus gemacht. Zwar stammen viele Riffs aus dem Standard-Arsenal anderer Bands, die Songs warten aber immer wieder mit der einen oder anderen originellen Wendung auf. Auch die melodischen Refrains gehen gut ins Ohr. Einen Blick ins Personalbüro der Band zeigt, dass hier durchaus erfahrene Musiker am Werk sind, die sich aus Bands wie Amen, Scars Of Tomorrow und Azdachao rekrutieren. Hinterm Mischpult konnte man Josh Wilbur (Gojira, Lamb Of God) verpflichten. Die beiden Frontfrauen Carla Harvey und Heidi Shepherd (die übrigens erst seit Kurzem nicht mehr quasi topless auftreten) machen nicht nur äußerlich sondern auch am Mikro eine gute Figur. Egal ob es um betörenden Klargesang oder derbe Shouts geht. Trotzdem will „Goliath“ nicht auf ganzer Linie überzeugen. Obwohl man handwerklich vieles richtig macht, wirkt das Album als ob es am Reißbrett entworfen wurde. Es ist steril, berechnet und auf Erfolg getrimmt. Den könnte die Band aber, zumindest in den USA, zweifellos haben. (rg)