
Silver Snakes - Year Of The Snake
Bridge 9 Records haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sie keineswegs ausschließlich auf eher traditionellen Hardcore abonniert sind. Bands wie Lemuria, Aloca oder Polar Bear Club belegen dies. Mit Silver Snakes hat sich das Label einen weiteren Exoten ins Boot geholt. Die Truppe aus L.A. bietet Post-Hardcore im weitesten Sinne, der mit düsterem, leicht psychedelischem Rock gepaart wurde. Als vage Vergleiche könnte man Norma Jean und Every Time I Die heran ziehen. Wobei der Sound der Silberschlangen sehr viel erdiger und weniger spastisch klingt. Nachdem der Opener „Four Crows“ sich noch irgendwo im Spannungsfeld aus Rock´n Roll und Post-Hardcore abspielt, wird es beim folgenden Sechs-Minuten-Song „Smokestack“ recht psychedelisch. Hypnotische Basslinien, verschwommene Vocals, Stoner-Rock-Fragmente und reichlich Atmosphäre machen den Track spannend. Silver Snakes überraschen im weiteren Verlauf der Platte immer wieder: Hier hört man Einflüsse aus Grunge oder 70er-Rock ebenso wie wütenden Punk und Hardcore. Die Band kann sowohl sehr leise als auch turbulent laut spielen, fesselt aber jederzeit. Die Scheibe braucht definitiv ein paar Durchläufe bis sie zündet. Wer sich aber darauf einlässt und sämtliche Scheuklappen ablegt, bekommt ein sehr cooles Album geboten, welches eine willkommene Abwechslung darstellt. (rg)