Brody Dalle - Diploid Love
Ein Jahr hat Frau Dalle damit verbracht das Material zu schreiben, zu spielen, aufzunehmen und es dann sogar noch mit zu produzieren. Ihr erstes Soloalbum, man kennt sie ja vielleicht von den Distillers bzw. Spinnerette oder auch als Frau von Queens Of The Stone Age-Fronter Josh Homme. Und der ist bestimmt nicht nur stolz auf die zwei Kinder, die sie ihm geborne hat, sondern auch auf ihr erstes musikalisches „Baby“ „Diploid Love“. Und das ist eine mehr als angenehme Überraschung geworden. Klar, ihre Punkwurzeln sind bekannt und somit war der Input abzusehen, aber dass das Album auch so herrlich poppig und breitbeinig daherkommt – Respekt. Bei den ersten beiden Songs kommt zum Punk gleich noch eine ordentliche Rocket From The Crypt-infizierte Bläserportion dazu. Je länger sich das Album dann im oder auf dem Player dreht, umso weiter entfernt sich die Lady von den vorhersehbaren Pfaden, „Carry On“ wird von programmierten Beats aus der Drum Machine und einem Klavier dominiert. Die Kunst liegt hier auch eindeutig in der Anordnung der Songs, denn wenn man ihnen chronologisch folgt, ist das eine steter sinniger Fluss, wenn man aber größere Sprünge macht oder das Pferd gar von hinten aufzäumen würde, wäre der Zauber dahin. Und über den Anteil, den ihr Mann am Album hatte, schweigt sie sich aus. (tj)