Islander - Violence & Destruction
Islander aus South Carolina konnten mit ihrer „Pains“ EP für Aufmerksamkeit sorgen. Jetzt wollen die Jungs auf einem vollen Album zeigen was sie können. Stilistisch will die Truppe Einflüsse von Rage Against The Machine und Deftones einfangen und in zeitgemäßen Sound umsetzen. In der Realität ist dabei ein Album herausgekommen, das mit den genannten Bands nur am Rande etwas zu tun hat. Stattdessen klingen Islander viel zu oft wie eine glatte Version von P.O.D., deren Frontmann Sunny Sandoval auch einen Gastauftritt hat. Von zeitgemäß kann leider auch keine Rede sein, die Platte hätte genausgut auch Anfang der 2000er erscheinen können. Unterm Strich bieten Islander zugänglichen Alternative-Rock dem die meisten rauen Momente geglättet wurden. Dazu werden Riffs bei einschlägigen Nu-Metal Truppen geklaut. Das Ganze geht in der Tat recht gut ins Ohr und die Band versteht ihr Handwerk. Auch der Gesang von Frontmann Mikey Carvajal kann sich sehen lassen. Somit finden sich auf der Platte einige tatsächlich starke Momente. Dem gegenüber stehen Hip-Hop Parts und sehr tiefe griffe in die Riff -Mottenkiste die beim Hörer eher Fremdschämen auslösen. Weiterhin hat man permanent das Gefühl, dass die Platte ein gutes Jahrzehnt zu spät erscheint. Wer braucht heute noch wirklich einen neuen P.O.D. Aufguss? Wer das noch braucht oder vergangenen Chart-Nu-Metal Zeiten hinterher trauert wird vermutlich nicht enttäuscht. Alle anderen können die Platte getrost ignorieren. (rg)