Devilinside - Volume One
Klar, vom momentanen MetalCore-Run möchte natürlich jedes Label profitieren und so schickten Century Media Ende August die vier Jungs von Devilinside ins Rennen. Die erste Veröffentlichung der Band, die Viertrack-EP “Prelude” gabs bei uns nur über Import, man kann also wohl von einem Debut reden – wenn auch Drummer (Joel Anderson) und Gitarrist (Tony Byron) keinesfalls neu in der Szenen sind: mit ihrer Ex-Band Disembodied haben sie bereits in den frühen 90ern MetalCore fabriziert! Vorneweg sei gleich mal gesagt: die CD verlangt dem Hörer einiges ab und ist sehr anstrengend – aber im positiven Sinn; manch einer mag von Qualen sprechen, die Sportlichen sehen das als Herausforderung... Nach einem atmosphärischen Intro-Track zeichnet sich schon beim ersten richtigen Song “Thirty Four Months For Nothing” ab, dass die CD nichts zum zwischendurch Hören ist, und in allzu angespannter Verfassung sollte man wohl auch nicht sein... Hinter die Rythmusgitarre, die schön fett vor sich hinbolzt, hat die Band eine zweite Gitarre gepackt (wie die das wohl live machen?), die punktuell hohe Einschübe macht, die auf den ersten Eindruck gar nicht so recht dazupassen, später aber das gewisse Etwas ausmachen. Im selben Song folgen ein paar Midtempo-Riffs, bevor eine von Drums dominierte-Passage mit Samples und schliesslich ein Crowbar-artiges, stampfendes Southern-Style-Riff den Song beendet – fein! Auffällig ist auch die Anzeige beim ersten Verfüttern an die Anlage: stolze 23 Tracks (in 59 Minuten Spielzeit). Ein weitere Besonderheit sind also die ausgeklügelten Übergangsparts zwischen den Songs. Der Gipfel der Anstrengung wird dann mit dem fünften Song “Glass” – nomen est omen - erklommen, denn das klingt als würde die Band starke zwei Minuten auf Glasscheiben rumkratzen. Im weiteren Verlauf folgen aber auch wieder Perlen, wie das groovende “California Burning”. Die Band hat sich vorgenommen ein Album zu veröffentlichen, das rockt und sie halten sich dabei erst gar nicht mit anbiedernden melodischen Gesangspassagen auf um eventuell noch ein paar Hörer mehr auf ihre Seite zu ziehen – das imponiert, und ja: Mission completed: das Album ROCKT! (tj)