The End lieferten mit ihrem dritten Album die erste große Überraschung im noch jungen Jahr ab. ?Elementary? zeigt die Band deutlich weiter entwickelt. Vom komplexen Chaoscore hin zu aufgeräumten Songstrukturen, die dennoch nichts von ihrer Bissigkeit Eingebüßt haben. Aus diesem Anlass stellte ich Sänger Aaron Wolff einige Fragen per Email.
Das Album ist wesentlich melodischer als das vorhergehende. Warum habt ihr euren Stil so sehr geändert?
Ich sehe das gar nicht als so große Veränderung unseres Stiles an, es sehe es eher als die Erweiterung unserer bisherigen Spielweise.
Hattet ihr bereits eine genaue Vorstellung von dem Album als ihr begonnen habt zu schreiben?
Eigentlich nicht. Wir haben einfach immer neue Ideen ausprobiert. Es war unser Ziel all unsere Ideen so weit wie es geht auszuprobieren und an die Grenzen zu gehen. Alles war ein Spiel, ob heavy, soft, melodisch oder brutaler grind. Egal was, wir wollten einfach alles ausprobieren.
Viele Leute hätten nach "Within Dividia" ein noch schwerer zu verdauendes Album erwartet. Stattdessen habt ihr mit ?Elementary? eine sehr zugängliche Platte abgeliefert. Ist es ein Ausdruck eurer Punk-Rock Mentalität die Erwartungen der Leute nicht zu erfüllen?
Wir haben in der Tat eine Punk-Rock Mentalität im Bezug auf unsere Musik. Ich will nicht, dass die Leute etwas anderes von uns erwarten als solide Musik. Sie sollen niemals hervorsagen können wie unser nächstes Album klingt und immer aufs neue gefordert werden. Wenn wir es immer wieder schaffen uns selbst und unsere Hörer herauszufordern bin ich glücklich.
War der melodische Gesang eine Herausforderung?
Für The End ist melodischer Gesang nicht unbedingt etwas Neues. Mein Vorgänger Tyler hat auf dem Debüt etwas melodischen Gesang eingebracht. Ich selbst habe auf dem letzten Album aber nicht gesungen. Ich musste zuerst lernen wie ich meine Stimme fürs Schreien richtig einsetze. Ich war damals einfach noch nicht bereit auf diesem Level zu singen. Als wir das neue Album geschrieben haben merkte ich aber wie mir meine Stimme mehr und mehr ermöglichte. Ich habe mich selbst einfach so weit angetrieben wie ich konnte.
Was waren deine Einflüsse für das Album?
Mein persönlicher Haupteinfluss für den Gesang war ?Grace? von Jeff Buckley. Ich habe allein von dieser Platte sehr viel über Gesang gelernt. Es ist wie eine Gesangsbibel.
"Within Dividia" erschien 2004. Warum habt ihr so lange für das neue Album gebraucht?
Vor allem haben wir sehr viel Zeit auf Tour verbracht, was es für uns schwer macht neue Songs zu schreiben. Es war uns sehr wichtig auch wirklich ein Album zu machen mit dem wir wirklich glücklich sind. Das hat sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit beansprucht aber letztendlich haben wir es geschafft.
Ich kann mir vorstellen, dass euer Label hohe Erwartungen in euch und das Album steckt. Fühlt ihr euch dadurch unter Druck gesetzt?
Der einzige Druck kommt von uns selbst. Wir sind unsere schärfsten Kritiker, alles andere ist uns egal. Wir sind da wirklich sehr hart zu uns, wenn wir nicht zu 100% das erreichen was wir wollen, lassen wir es bleiben. Das Label war sehr gut zu uns. Sie stehen voll hinter uns und glauben an uns. Es ist ein gutes Gefühl in dieser Position zu sein.
Warum habt ihr das Album ?Elementary genannt?
Wegen der Schönheit des Einfachen. Back to the basics.
Was symbolisiert das Artwork?
Ich könnte stundenlang darüber reden was das Artwork für mich bedeutet, aber mir wäre es lieber wenn die Hörer für sich selbst eine eigene Bedeutung finden. Das ist das schöne an diesem Album, die Leute können es für sich selbst entdecken. Ich will niemandem sagen was er zu denken hat.
Gibt es Pläne in Europa auf Tour zu gehen?
Hoffentlich schaffen wir es im Sommer. Ich würde es großartig finden auf den Sommerfestivals zu spielen.
Rolf Gehring.
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Review: Elementary, 2007 (rg)
Live-Review: 25.08.2007, München - Feierwerk