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Malefice aus England haben mit ihrem zweiten Album „Dawn Of Reprisal“ ein starkes Stück modernen Metal vorgelegt. Grund genug, um den Newcomern genauer auf den Zahn zu fühlen. Frontmann Dale Butler beantwortete mir einige Fragen per E-Mail.

Wie würdest du euren Sound charakterisieren?

Wir mögen es, alle unterschiedlichen Elemente des Metals in einen einzigen großen kompromisslosen Sound zu packen. Wir sind immer bereit, neue Dinge auszuprobieren um die Leute, die uns in eine Schublade stecken wollen, vor den Kopf zu stoßen. Aber alles in allem geht es bei uns hauptsächlich um epischen Thrash mit reichlich Groove und melodischen Einschüben. Wir schauen zu Bands wie Pantera, Machine Head und Lamb Of God und dem was sie mit ihrem Sound erreicht haben auf. Das ist es, wo wir auch stehen wollen.

Wie hat sich euer Sound über die Jahre entwickelt?

Unser Sound hat sich recht stark entwickelt. Wir alle sind 23 und lernen jeden Tag dazu. Seit unserem ersten Album „Entities“ sind wir sowohl musikalisch als auch menschlich viel erwachsener geworden. Mit den besten Bands auf Tour zu sein hat uns gezeigt, was wir alles tun müssen um ebenfalls zu den Besten zu gehören. Wir schreiben die Songs noch immer vor dem Hintergrund der Live Shows. Das wichtigste an einer Metal Band ist es, live so richtig zu killen. Wir achten also darauf, dass in unseren Songs immer etwas ist, das dir den Nacken brechen kann.

Worin seht ihr eure Einflüsse?

Wir wurden vom Metal als Ganzes beeinflusst. Wir schauen nicht auf eine bestimmte Band als Inspirationsquelle, sonst klingt man am Ende wie jemand anders. Wir sind mit Bands wie Metallica und Pantera aufgewachsen. Das sind die Typen die dafür verantwortlich sind, dass wir heute hier sind. Sie sind es also, die uns als Band und Menschen am meisten beeinflusst haben.

Inwiefern war das Songwriting anders als beim letzten Album?

Wir waren dieses Mal sehr viel konzentrierter. Hauptsächlich weil wir wussten, dass das Album auf dem besten Metal Label der Welt erscheinen wird. Wir haben unsere früheren Platten immer ernst genommen, aber wenn man weiß, dass die ganze Welt dein Album hören wird, schaltet man in diesen höheren Gang von dem man zuvor vielleicht gar nicht wusste, dass man ihn hat. Wir haben uns alle gegenseitig stärker angespornt, manchmal auch zu sehr. Wir sind dieses Mal sehr viel besser vorbereitet gewesen als wir ins Studio gegangen sind. Wir haben mit unseren Produzenten hart an der Vorproduktion gearbeitet. So wusste jeder der an dem Projekt beteiligt war von Anfang an wo wir mit dem Album hin wollten. Zusammen haben wir ein Monster erschaffen.

Wovon handeln die Texte?

Ich schreibe über das Leben und darüber, was mich anpisst. Ich stecke auch viel persönliche Wahrheiten in die Texte, also Dinge, die ich gern mal zu bestimmten Personen sagen würde, von denen ich aber weiß, dass sie den Ärger nicht wert sind.  Ich habe mich auf diesem Album wesentlich mehr geöffnet. Ich gestatte den Leuten einen viel tieferen Blick in mein Inneres. Texte zu schreiben ist für mich eine echte Befreiung. Ich bin ein sehr unberechenbarer Mensch, Malefice sorgt also im Grunde dafür, dass ich nicht in zu viel Ärger gerate. Ohne die Band wäre ich vermutlich schon im Gefängnis.

Was ist euch wichtig wenn ihr Songs schreibt?

Nicht vorzugeben etwas zu sein was wir nicht sind. Wir sind sehr stolz auf unser Material weil es unseres ist. Wir haben nie versucht jemand anderes zu sein. Wir schreiben die Musik die wir lieben. Der Tag an dem das verschwindet wäre der Tag an dem wir die Band auflösen. Aber ein Song muss für uns viele Hooks haben. Wir sind keine dieser Band, die so schnell und so hart wie möglich spielen wollen, nur weil sie es können. Wir konzentrieren uns darauf, gute Riffs und massive Breakdowns zu schreiben, worum es beim Metal ursprünglich ging. 

Wie unterscheidet sich Malefice deiner Meinung nach von anderen Bands?

Wir sind nicht anders als all die anderen Bands, aber wir sind in der Tat Teil einer aussterbenden Art. Wir konzentrieren uns mehr auf die Musik als auf unser Image und unsere Frisur. Wir wollen den Metal wieder zurück zu den großartigen Riffs und Beats bringen bei denen man sich das Genick bricht. Wir wollen nicht die härteste Band der Welt sein, wir wollen nur gute Songs schreiben. Manchmal braucht man dazu einfach keine Blastbeats, kein sweep picking oder Beatdowns und kehligen Gesang. Wir haben keine Angst davor, Melodien in diesen extremen Sound einzubinden. Im Endeffekt ist Musik ein Ausdruck, also tun wir das was wir wollen. Wir schauen zu den klassischen Bands im Genre auf und so werden wir immer sein.

Was ist das Ziel der Band?

Unser Hauptziel ist es, diese Musik so lange wie möglich zu spielen. Auch ist es uns wichtig, den Respekt anderer Musiker und der Musikindustrie zu bekommen. Wenn wir eine Familie davon ernähren könnten, jeden Abend vor tausenden von Leuten zu spielen und das zu tun was wir lieben, dann hätte da sicherlich auch keiner von uns etwas dagegen.

Wie wünschst du dir, dass die Fans euch sehen?

Als eine von ihnen. Wir hängen bei Shows immer mit unseren Fans ab und versuchen mit so vielen wie möglich zu sprechen. Ich hasse dieses ganze „Rockstar“-Ding. Das ist etwas, wovon wir als Band nie ein Teil sein wollen. Wir sind fünf einfache Typen die Metal spielen, ab und zu zu viel trinken und Spaß daran haben, laut zu sein und Party zu machen. Bands, die sich zu sehr von ihren Fans abheben, verdienen alles was sie bekommen, im Normalfall eine sehr kurze Karriere. Wir haben mit einigen Bands gespielt, zu denen wir als Fans sehr aufblicken und sie waren absolute Arschlöcher. So werden wir nie sein.

Wie fühlt es sich an ein Album bei einem so legendären Label wie Metal Blade veröffentlicht zu haben?

Absolut fantastisch. Wir sind mit Metal Blade Bands aufgewachsen. Ein Teil dieser Familie zu sein ist eine große Ehre für uns. Metal Blade ist im Moment das beste Label für eine Metal Band. Wir sind zuversichtlich, dass wir zusammen einiges an ziemlich verrücktem Scheiß anstellen können.

Was erwartet ihr von dem Album?

Wir erwarten überhaupt nichts. Man bekommt in dieser Welt das was man sich erarbeitet, das ist der Grund warum wir so weit gekommen sind. Wir haben uns alles hart erarbeitet was wir erreicht haben und sind verdammt stolz darauf. Metal Blade haben uns natürlich einige Türen geöffnet. Wir sind jetzt in der Position, Europa und die USA ausgiebig zu betouren weil wir ein Label hinter uns haben das uns unterstützt. Diese Dinge sind auf eigene Faust fast nicht zu erreichen. Aber trotz dieses Backgrounds müssen wir uns weiterhin die Ärsche abarbeiten. Manche Leute glauben, dass man sich zurücklehnen kann wenn man auf einem großen Label ist. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. 

Was war das Highlight eurer bisherigen Kariere?

Sicherlich der Auftritt beim Download Festival im letzen Jahr. Das ist etwas von dem wir immer geträumt hatten. An diesem Geburtsort des Metal zu spielen war eine große Ehre für uns. Wir hatten einen der größten Circle Pits des Wochenendes. Da sind auch Metal Blade auf uns aufmerksam geworden. Dabei wurde unsere professionelle Karriere so richtig angestoßen. Dieser Tag wird uns immer sehr viel bedeuten, egal was wir in Zukunft noch erreichen werden.

Werdet ihr auch in Deutschland auf Tour gehen?

Sicherlich. Wir werden auf dem europäischen Festland im Sommer auf einigen Festivals und Touren zu sehen sein. Deutschland wird da gewiss auch dabei sein. Kommt also vorbei und hängt mit uns ab und bringt einen Fußball mit, damit wir euch zeigen können wie man das richtig spielt.

Hast du noch abschließende Worte?

Nur ein Dankeschön an alle, die uns unterstützt haben und unsere Musik gekauft haben. Wir sehen euch auf Tour.

Rolf Gehring

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Review: Dawn Of Reprisal, 2009 (rg)
Review: Awaken the Tides, 2011 (rg)