Naer Mataron - Long Live Death
Das griechische Trio Naer Mataron treibt schon seit geraumer Zeit sein Unwesen in der europäischen Black Metal-Szene. Auch wenn die Musik der Helenen anfangs noch tiefschwarz gefärbt war, so haben sie spätestens mit ihrem aktuellen Album „Long Live Death“ (ΖΗΤΩ Ο ΘΑΝΑΤΟΣ) den BrĂĽckenschlag hin zum Death Metal vollzogen, was nicht zuletzt dem brutalen Grunzgesang von Frontmann Kaiadas zu verdanken ist. Aber auch musikalisch befinden sich diese neun StĂĽcke auf einer Gratwanderung zwischen Todes- und Schwarzmetall, welche meist mit einem bis zum Anschlag durchgetretenen Gaspedal vollzogen wird, um nur gelegentlich das Tempo etwas zurĂĽckzunehmen. Aber diese kurzen Phasen der Entschleunigung reichen schon aus, dem Hörer genĂĽgend Zeit zum Verschnaufen zu bieten und das Album auch auf Dauer interessant zu gestalten. Stilistisch geht die ganze Sache stark in Richtung der aus Polen stammenden Genregröße Behemoth, was sicher nicht von ungefähr kommt, da man mit Witching Hour Productions ein polnisches Label im RĂĽcken hat. Zusammengefasst lässt sich das alles sehr gut an, angefangen bei der Instrumentenbeherrschung, ĂĽber die Arrangements bis hin zum Songwriting können die Griechen fast auf ganzer Linie ĂĽberzeugen. Keiner der Songs fällt wirklich aus der Reihe, und mit „Apocalypse Of The Ancient One“, „Goat Worship“ und „Faceless Wrath Of Oblivion“ (geiles Solo) sind sogar einige echte Songbomben mit von der Partie. Somit ist „Long Live Death“ – rein musikalisch betrachtet – ein echtes Brett, fĂĽr das ich eigentlich eine volle Kaufempfehlung aussprechen mĂĽsste, wäre da nicht die Tatsache, dass Bandchef Giorgos Germenis alias Kaiadas im griechischen Parlament sitzt und seine politische Gesinnung ganz rechts auĂźen angesiedelt ist (er vertritt die rechtsextreme Chrysi Avgi-Partei). Ob man solchen Leuten jetzt sein Geld geben möchte oder nicht, bleibt jedem selbst ĂĽberlassen. Ich fĂĽr meinen Teil wĂĽrde es auf keinen Fall tun, egal wie gut die Mucke auch sein mag… (cj)