A Perfect Circle wirbelten von 2000 bis 2004 einigen Staub auf. Die Band um Tool-Frontmann Maynard James Keenan und Billy Howerdel veröffentlichte zwei grandiose Studioalben sowie ein Coveralbum. Durch das Mitwirken diverser anderer prominenter Musiker wie James Iha, Jeordie White, Tim Alexander oder Josh Freese konnte getrost von einer All-Star-Band gesprochen werden. Nach 2004 wurde es jedoch ruhig um die Truppe. Tool nahmen wieder Fahrt auf und A Perfect Circle wurden nach erfolgreichen Touren und gut fünf Millionen verkaufen Platten auf Eis gelegt. 2010 und 2011 gab es dann wieder ein paar Live-Auftritte. Da reibt sich der gewiefte Labelmanager doch die Hände und wirft eine Best-Of-Compilation auf den Markt. „Three Sixty“ macht seinem Namen alle Ehre und bietet einen 360-Grad-Einblick in das Schaffen der Band. Das ist angesichts der überschaubaren Menge an Veröffentlichungen nicht besonders schwer. Universal schneidert aus drei Alben ein Best-Of mit zwei CDs. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, einfach die drei Alben als Boxset zu veröffentlichen? So verwundert es kaum, dass auf CD 1 die ersten beiden Alben jeweils zu Hälfte zu finden sind. CD 2 beinhaltet dann reichlich Songs vom Coveralbum „eMOTIVe“ und das einzig halbwegs Aufregende: den neuen Song „By And Now“, sowie ein paar Live-Aufnahmen. Der neue Song ist ein sehr ruhiger Track, der vor allem von Keenans Stimme lebt. Die Qualität der Songs kann man nicht in Frage stellen. Die Songs von A Perfect Circle können auch nach gut zehn Jahren noch fesseln und sorgen für Gänsehaut. Hier haben wir es mit großartiger Rock-Geschichte zu tun. Der Sinn der Veröffentlichung selbst bleibt mir aber verborgen. Fans wegen eines einzigen neuen Songs ein Doppelalbum zu verkaufen ist schlicht Abzocke. Allenfalls wer die Alben noch nicht besitzt, bekommt hier eine hübsche Zusammenstellung der wichtigsten Songs. „Three Sixty“ gibt es übrigens in zwei Ausführungen, als Standard-Edition mit nur einer CD oder als Deluxe-Edition mit zwei CDs. (rg)