The Flying Eyes - Lowlands
Traurig, dass bei dem Bandnamen der Jungs aus Baltimore dieser Tage erst einmal eine Assoziationskette der Art „Fliegendes Auge – NSA – Drohne –Überwachungsstaat“ angestoßen wird, sobald „Lowlands“ dann allerdings im Player rotiert ändert sich das sehr schnell in „wow – The Doors – Danzig – Black Sabbath – Kyuss!“. Das ist bereits das dritte Album der US-Amerikaner und somit auch ein guter Grund, die ersten beiden Longplayer nachzuarbeiten! Vielleicht kennt ja auch jemand ihren Auftritt beim WDR Rockpalast. Schon der Opener „Long Gone“ punktet mit Fuzz-Gitarren und einer wunderbar dreckig-staubigen Atmosphäre, die gegen Ende deutlich psychedelischen Anstrich bekommt. Die Vergleiche zu The Doors und Danzig wurden als absolutes Kompliment an Sänger Will Kelly ganz bewusst gezogen und auch ansonsten kopiert die Band aus Baltimore ihre Vorbilder keinesfalls, sie verarbeitet sie viel mehr gekonnt in ihren ganz eigenen Sound ein. Ausgerechnet ein vermeintlich sonnig betitelter Track wie „Smile“ entwickelt sich zum bedrohlichen Doomer – Humor hat die Band also augenscheinlich auch noch. Oft wechseln sie innerhalb eines Songs überraschend in eine andere (Genre-)Richtung und haben auch ansonsten gerne mal ein unerwartetes Ass im Ärmel (wie z.B. die Sitar bei „Surrender“). (tj)