Animals As Leaders - The Joy Of Motion
Stillstand ist der Tod. Das wissen auch die Instrumental-Frickler von Animals As Leaders und widmen ihr drittes Album der Freude an der Bewegung. Das passt hervorragend zum Sound, denn hier ist so einiges in Bewegung. Dass die Truppe um den Ex-Reflux-Gitarristen Tosin Abasi einiges auf dem Kasten hat, hat sie vor allem auf dem Vorgänger „Weightless“ eindrucksvoll bewiesen. Das neue Material knüpft hier nahtlos an und treibt das Spiel noch etwas weiter. Einflüsse aus Jazz, Prog-Rock und Metal bilden nach wie vor das Grundgerüst. Zeigen die ersten beiden Tracks noch deutlich die Vorliebe auch für härteren Stoff, macht der dritte Track „Air Chrysalis“ seinem Namen alle Ehre. Der Song ist so luftig locker und gleichzeitig so verspielt, dass man den Schmetterling förmlich vor der Nase tanzen sehen kann. Auch sonst wirken viele der Titel sehr viel verspielter und scheinen mit geradezu obszöner Melodievielfalt beladen zu sein. Diese sind dann aber so begnadet und auf spielerisch höchstem Niveau, dass man nicht anders kann als zu staunen. Was die Truppe hier vorlegt, lässt dem Hörer nicht selten die Kinnlade runterklappen. Vor allem weil es weit darüber hinaus geht, was man im Metal-Bereich typischerweise zu hören bekommt. Die Gitarristen holen sich offensichtlich auch Einflüsse aus klassischem Gitarrenspiel und diverser folkloristischen Spielweisen. Durch die grandiose Produktion sowie elektronischen Spielereien wirken die Songs natürlich jederzeit topmodern. Die zwölf Tracks bringen es auf fast eine Stunde Spielzeit. Während der ganzen Zeit kommt man kaum noch aus dem Staunen heraus. Dabei eignet sich „The Joy Of Motion“ sowohl zum Autofahren als auch zum konzentrierten Zuhören mit Kopfhörern. Man muss nicht Musik studiert haben, um an diesem Album Spaß zu haben. Wer auf anspruchsvolle Musik steht, kommt hier nicht dran vorbei. (rg)