Prong - Ruining Lives
1986 gegründet sind Prong zusammen mit den ähnlich wegweisenden Helmet eine der ersten Metal Bands, die Metal von den optischen und inhaltlichen Klischees befreien und den Groove ins Zentrum ihres Schaffens stellen. Bald 30 Jahre rödelt Fronter Tommy Victor nun schon herum, als einzig verbliebenes Gründungsmitglied ist er seit Jahren die einzige Konstante in der Band, er schreibt die Songs, er singt und spielt Gitarre, er IST Prong. Und es ist schön, dass er nach der Talsohle von vor ca. zehn Jahren, als seine Band in der Belanglosigkeit zu versinken drohte und nur noch ein Schatten ihrer selbst war, mittlerweile wieder wie Phönix aus der Asche gestiegen ist. Klar könnte man „Ruining Lives“ schnell als schwächer als legendäre Alben wie „Cleansing“ und „Beg To Differ“ herunterputzen. Da ist der Ansatz aber schon unfair und man wird „Ruining Lives“ einfach nicht gerecht. Das Album verdient mehrere Durchläufe und punktet mit Abwechslung. „Windows Shut“ erinnert gesanglich an Killing Joke, „Self Will Run Riot“ weicht angenehm von üblichen Songstrukturen ab, „The Book Of Change“ grüßt gar in Richtung Slayer und bei „The Barriers“ darfs dann sogar ein Extra-Pfund Punk zum krispen Riffing sein. Schön, dass Du weder da bist, Tommy! (tj)