Entombed A.D. - Back To The Front
Entombed sind zweifelsfrei eine der wichtigsten Death-Metal-Bands weltweit und Mitbegründer des typischen Schweden-Sounds. Ihre frühen Platten „Left Hand Path“ und „Clandestine“ halfen, Death-Metal zu definieren und sind damit große Meilensteine des Genres. Schon das folgende „Wolverine Blues“ erfand Death´n´Roll und ist ebenfalls ein unsterblicher Klassiker. Auch die weiteren Veröffentlichungen waren auf durchgehend hohem Niveau und die Band wurde nie müde sich neu zu erfinden. In letzter Zeit wurde es jedoch immer ruhiger um die Schweden. Das letzte Album „Serpent Saints – The Ten Amendments“ erschien bereits 2007. Jetzt liegt ein neues Album vor, das jedoch seltsamerweise mit modifiziertem Bandnamen veröffentlicht wird. Hintergrund sind interne Streitigkeiten, die Gitarrist Alex Hellid mit dem Rest der Band ausgetragen hat. Da ihm offensichtlich die Namensrechte zugesprochen wurden, muss das Album (das ohne dessen Mitwirkung aufgenommen wurde) mit dem Zusatz „A. D.“ veröffentlicht werden. Musikalisch wird auf „Back To The Front“ allerdings genau das geboten, was man sich erhofft: äußerst ruppiger Death-Metal, der mit einem Bein im Old-School-Death-Metal und mit dem anderen im dreckigen Rock und Punk steht. Es rumpelt ordentlich im Karton und das bösartige Gurgeln von Frontmann L.G. "alles gut" Petrov ist geil wie eh und je. Die Band macht keinesfalls zu sehr einen auf Old-School und versucht nicht etwa ihre eigenen alten Platten zu covern. Die neuen Songs klingen insgesamt sehr frisch und hungrig. Es ist schwierig, einzelne Songs herauszupicken, interessant ist jedoch, das die Songs immer einen ganz eigenen Charakter haben. Es gibt dreckige Rocker wie „Kill To Live“, Groovemonster wie „Pandemic Rage“, tonnenschwere Walzen wie „Bait And Bleed“ oder Old-School-Killer wie „Waiting For Death“. Das Niveau der neuen Songs ist sehr weit oben. Allerdings muss gesagt sein, dass der wirklich große Hit fehlt. Ob es nun an dem fehlenden Hellid liegt oder nicht, Entombed hatten in der Vergangenheit schon fettere Riffs am Start. Somit ist „Back To The Front“ ein überaus willkommenes Lebenszeichen einer großartigen Band, leider aber nicht ganz der Killer, den man sich als Fan erhofft hatte. (rg)