Max Cavalera - Roots, Karma, Chaos – Mein Leben mit Sepultura und Soulfly
Zur Abwechslung ist nicht ein neues Album sondern ein Buch Gegenstand der folgenden Besprechung. Genauer gesagt handelt es sich um die Autobiografie eines der einflussreichsten Musiker des modernen Metals – Max Cavalera, seines Zeichen Frontmann von Soulfly und Gründungsmitglied von Sepultura sowie einigen wichtigen Projekten wie Nailbomb, Cavalera Conspiracy und Killer Be Killed. Cavalera kann auf ein sehr bewegtes Leben zurückblicken und tut das in seinem Buch, das er zusammen mit Autor Joel McIver geschrieben hat, ausführlich. Die Lektüre startet mit seiner Kindheit in Brasilien, wo man als Metal-Musiker mit deutlich schwierigeren Umständen kämpfen musste als in Europa oder den USA. Cavalera erzählt von seiner Familie und wie er mit Musik in Kontakt kam. Es wird weiter der Werdegang von Sepultura und deren Aufstieg zu einer der größten Metal-Bands ihrer Zeit erläutert. Auch unbequeme Themen wie Max' Probleme mit Alkohol und Medikamenten werden beleuchtet. Erstmals sind in dem Buch die genaueren Gründe für den Split mit Sepultura dargelegt. Nicht fehlen darf natürlich auch die Gründung von Soulfly und deren Erfolgsgeschichte. Neben den musikalischen Aspekten erzählt Max sehr persönlich von sich und seiner Familie. Man kann über Hochzeiten und Geburten aber auch von dramatischen Todesfällen und dem zeitweise angespannten Verhältnis zu seinem Bruder lesen. Interessant an dem Buch ist, dass nicht nur Cavalera selbst zu Wort kommt, sondern auch immer wieder Weggefährten wie z.B. Mike Patton, Mille Petrozza, Monte Connor, Sharon Osbourne, Roy Mayorga und andere. Immer wieder finden sich kleine Anekdoten und Randnotizen, beispielsweise vom anfänglichen Verhältnis zu Lemmy. Daneben sind einige schöne Bilder im Buch abgedruckt, die Max nicht nur mit der Band sondern auch als Kind und privat zeigen. Die Biographie ist mit recht einfachen Worten geschrieben und lässt sich gut lesen. Die deutsche Übersetzung geht dabei in Ordnung, auch wenn die eine oder andere Formulierung sich nicht unbedingt der ganzen Schönheit der deutschen Sprache bedient. Aufgrund des hohen Ereignisreichtums in Cavaleras Leben verwundert, dass das Buch gerade einmal auf knapp 200 Seiten kommt. Hier blieb sicherlich die eine oder andere Geschichte unberücksichtigt. Dennoch ist die Biografie für Fans eine spannende Sache, die sich Leseratten ohne Bedenken zulegen können. (rg)