Destiny haben mit ?The Tracy Chapter? einen echten Hammer im metallischen Hardcore Sektor abgeliefert. Und sind eine weitere Band aus Deutschland die im internationalen Vergleich locker bestehen kann. Hier ein kurzes Email Interview mit der Band.
Kannst du zu Beginn bitte kurz die Band vorstellen und etwas zu eurem Werdegang sagen?
Destiny
besteht aus vier Mitgliedern: Sebastian (Gitarre), Jim (Schlagzeug), Sascha
(Bass), Johannes (Gesang)
Ende 1997 wurde die Band gegründet. Das aktuelle Line-Up besteht seit Mai
2001. Im Januar 2002 wurde das erste Album ?Diving Into Eternity? auf Beniihana
Records rausgebracht, was im September 2003 re-released wurde. Im Sommer 2002
sind wir dann zu Lifeforce Records gewechselt und im März diesen Jahres
ist unser zweites Album ?The Tracy Chapter? rausgekommen.
Erstmal Gratulation zu eurem neuen Album, ich finde es wirklich großartig. Kannst du es in deinen eigenen Worten beschreiben?
?The Tracy Chapter? ist der derzeitige Höhepunkt der Band und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir haben eine für uns ausgewogene Balance zwischen Härte und Emotion gefunden.
Ich bekam vor ein paar Jahren mal ein Demo von euch in die Finger, das noch deutlich nach Morning Again klang. Euer Stil hat sich seit dem wohl stark verändert, wie würdest du euer Entwicklung beschrieben?
Ich denke einfach, dass wir uns weiterentwickelt haben. Durch neue Bandmitglieder ist auch ein neuer Einfluss in die Band gekommen und wir sind offener für andere Stile geworden.
Wo liegen heute eure musikalischen Einflüsse?
Da wir untereinander auch verschiedene Musikstile bevorzugen, ist die Bandbreite an Einflüssen groß. So sind wir nicht nur auf ein Genre fixiert, sondern sind, wie gesagt, offen für neue Inspirationen.
Das Songwriting klingt heute wesentlich eigenständiger und erwachsener, woher kommt das?
Ich denke das ist ein typischer Prozess, den eine Band durchlebt. Wir wollen uns musikalisch nicht nur auf einer Stelle bewegen, sondern uns weiterentwickeln.
Leider liegen mir keine Texte vor, kannst du erläutern worum es darin geht? Steckt ein Konzept hinter dem Album?
Es geht um die Verarbeitung eines Lebensabschnittes. Wir haben uns bemüht Artwork, Texte und Titel miteinander in Verbindung zu bringen. Somit steht schon ein Konzept dahinter.
Die Aufnahmen habt ihr in den Antfarm Studio mit Tue Madsen gemacht. Wie war die Arbeit dort? Welche Erfahrungen habt ihr mitgenommen?
Die Zeit mit Tue war einfach super. Das Arbeiten mit im war sehr angenehm und er hat es geschafft unsere Ideen bestmöglich umzusetzen, um so unserem Sound eine eigene Note zu verschaffen. Für uns war es die beste Studioerfahrung, die wir bisher gemacht haben.
Wie ist es zu dem Deal mit Lifeforce gekommen?
Stefan?s Interesse an unserer Band begann im Sommer 2001. Er hat uns live gesehen und wollte dann gerne die ?Diving Into Eternity? nach Veröffentlichung hören und ihm hat unser Album gefallen. Wir sind dann im Sommer 2002 ins Studio gegangen um zwei neue Songs aufzunehmen. Nach den Aufnahmen wollte er die beiden Songs auch haben und als er die Songs gehört hatte, hat er uns das Angebot gemacht eine Lifeforce Band zu werden.
Auf Lifeforce befindet ihr euch auf einem der renommiertesten Labels in Sachen Metal/Hardcore, was hat sich dadurch für euch geändert?
Durch die Arbeit mit Lifeforce haben sich für uns natürlich neue Möglichkeiten ergeben. Seitdem die Promotion für das neue Album läuft haben wir schon gemerkt, dass mehr Aufmerksamkeit da ist und so auch mehr Arbeit, was wir aber gerne annehmen.
Zu Passing Moment gibt es außerdem ein Video, wie war Dreh und warum habt ihr euch für diesen Song entschieden?
Der Videodreh war mal eine ganz neue Erfahrung, die uns auf jeden Fall Spass gemacht hat, jedoch ist alles unter Zeitdruck entstanden und somit mit Stress verbunden gewesen. Der Song ?Passing Moments? hat uns schon eine längere Zeit begleitet und war für uns ein Einstieg in das neue Album.
The Tracy Chapter stößt überall auf positive Resonanz in der Presse. Was erhofft ihr euch in der nahen Zukunft von der Platte?
Wir versuchen zu jeder Zeit, die uns gegebenen Möglichkeiten, bestmöglich zu nutzen und viele Angebote, die uns erreichen, mitzunehmen. Die Ziele, die wir jetzt haben, sind in einem Jahr vielleicht schon ganz andere. Daher konzentrieren wir uns lieber auf das was jetzt ist.
Wie beurteilt ihr den Zustand der Hardcore Szene in Deutschland derzeit?
Ich habe das Gefühl, dass die Hardcoreszene in Deutschland einen Zuwachs bekommt. Mittlerweile müssen sich auch Bands allgemein aus Europa nicht mehr hinter amerikanischen Bands verstecken, sondern bekommen mehr Zuspruch. Es gibt auch noch immer viele Leute, die bemüht sind etwas zu bewegen und auf die Beine zu stellen, jedoch gibt es meiner Meinung nach einen zu großen Überschuss an Metal orientierten Bands.
Letzte Worte?
Vielen Dank. Bei Interesse: www.destinyonair.com www.lifeforcerecords.com www.kombathletics.com
Das Interview
wurde von Rolf Gehring geführt.
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Review: The Tracy Chapter, 2004 (rg)