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Holla, das war ja mal ganz unverhofft wieder ne richtig fette Überraschung im Player. Trotz der unverschämt kurzen Laufzeit von gerade mal einer halben Stunde, dem recht jugendlichen Alter und der Herkunft – die Band stammt aus Brighton, das man ja eher für gehypten Britsound a la The Kooks kennt - „This Is Where The Fight Begins“ gehört für mich jetzt schon zu meinen persönlichen Highlights 2007. Sänger Tom zeigt sich im Interview sehr engagiert und ich hoffe mal, dass man von der Band in Zukunft noch viel hört und sieht!

H: So, da ihr in Deutschland ja (noch) ziemlich unbekannt seid, fang doch bitte mit ner kurzen Zusammenfassung an, wann habt ihr angefangen, stell die Band vor usw.

T: Hi, ich bin Tom der Sänger von The Ghost Of A Thousand. Wir sind eine fünfköpfige Band aus Brighton im UK – obwohl eigentlich keiner von uns ursprünglich aus der Stadt kommt. Wir haben uns alle bei der Arbeit in verschiedenen Bands und Clubs kennen gelernt und wollten eine Band starten, in der sich die Sachen wiederfinden sollten, mit denen wir aufgewachsen sind und die zudem unsere Sicht zur Lage im Land und in der Musikszenen wiederspiegeln sollte.
Außer mir sind noch Jag, Memby, Andy und Gez in der Band, die wir Ende 2004 gegründet haben.

H: Dann sag doch bitte noch was zum Bandnamen und zum Gedanken hinter dem Albumtitel „This Is Where The Fight Begins“.

T: Der Name sollte wie eine unaufhaltsame Armee klingen, etwas gegen das man sich nicht wehren und dem man sich nicht verschließen kann. Zwei von unserer Band sind aus Indonesien und das stammt von einer Art dortigen Legende über eine Rächerarmee von Verwandten von Soldaten, das haben wir dann für uns übernommen. Im Grunde heisst es nur „Legt Euch nicht mit uns an, ihr habt eh keine Chance!“.
In Bezug auf den Albumtitel, da gehts um dem Kampf gegen Mittelmäßigkeit, Banalität und Apathie... eben all die Sachen die scheinbar überpräsent in der Musikszene waren als wir die Band gegründet haben. Es ist wohl unserer Art „Jetzt sind wir da und ihr müsst jetzt zuhören!“ zu sagen!

H: Wie kamt ihr auf die Idee eine eigene Band zu gründen, gabs Vorbilder?

T: Wir sind alle mit Bad Religion, New Bomb Turks, Refused, At the Drive-In und RFTC auf dem Ohr aufgewachsen. In letzter Zeit warens dann eher Bands wie Suicide File und The Bronx, die uns begeisterten. Ich denke dass uns diese Bands ziemlich deutlich beeinflusst haben, aber wir stehen auch auf jede Menge anderer Sachen.

H: Ich hab ne Menge sehr positiver Reviews in deutschen Mags gesehen und gehört, dass ihr im Kerrang sogar 5K‘s (die Höchstnote, Anmerk. d. Verf.) bekommen habt. Habt ihr etwas in der Art geahnt, als ihr das Album zum ersten Mal im fertigen Zustand gehört habt?

T: Nein, haben wir nicht, ganz im Gegenteil an sich! Ich glaube, dass wir zu der Zeit als es dann fertig war dachten, dass es gar keinem gefallen würde, weil wir es nicht mehr hören konnten und es uns zu den Ohren rauskam. So gings uns jedenfalls etwa einen Tag lang, bis wir dann gemerkt haben, wie stolz wir auf das Teil sind. Gute Presse ist beim Musikmachen im Endeffekt aber eher ein Bonus als der Antrieb.

H: Kurt Ballou, der Gitarrist von Converge, hat das Album gemischt; habt ihr den schon vorher gekannt oder wie habt ihr ihn dazu gebracht den Job zu übernehmen?

T: Wir sind natürlich alle riesige Converge-Fans und so waren wir auch mit seiner Arbeit vertraut, tatsächlich hab ich ihm aber einfach mal auf Verdacht ne Email geschrieben und gefragt ob er den Mix übernehmen würde, obwohl ich nicht wirklich daran geglaubt habe. Er fand das Demo, das wir ihm geschickt haben dann aber richtig gut und hat den Job angenommen. Es ist natürlich ne große Sache für uns, schon alleine wegen seiner Person, aber ganz ehrlich, wir hätten ihn auch nicht gefragt, wenn wir seine Arbeit nicht schätzen würden.

H: Hast du nen Lieblingssong auf dem Album?

T: Im Moment ists “Black Art Number One”, bei Andys Gitarrensolo muss ich einfach immer lachen wenn ich es höre! Und an sich ist das ja Panne zu sagen, aber der Song kommt auch richtig gut im Auto.

H: Das Albumartwork ist auch recht ungewöhnlich – auch wenn es die gern genommenen Farben rot, weiss und schwarz beinhaltet. Wolltet ihr dezidiert etwas Andersartiges haben oder war das ein Vorschlag des Künstlers?

T: Das Konzept ist auf meinem Mist gewachsen und James hat das dann so umgesetzt. Und das hat er super gemacht, ich liebe das Artwork, weil es eben keinem anderen Heavy-Album gleicht, das dieses Jahr erschienen ist. Die Idee war, dass ein Tier von dem man eben nicht erwarten würde, dass es durchdreht, mit Schaum vor dem Mund austickt, das ist irgendwie wie unsere Band, aus dem nichts heraus abgehen!

H: Es ist auch kein Bandfoto im Booklet, ich nehme mal an, dass ist so, weil ihr den ganzen Starrummel vermeiden wollt um auch in Zukunft unerkannt, ohne Sonnebrille und falschem Bart im Supermarkt einkaufen gehen könnt!

T: Hey, ich hab schon lange vor dieser Band falsche Bärte getragen! Aber der einzige Grund warum kein Foto abgedruckt ist, ist dass wir die Zeichnungen so mögen und die nicht mit einem Bild von uns verschandeln wollten. Und ich glaube ja nun nicht wirklich, dass wir mit der Musik zu Stardom-geplagten Popstars werden!

H: Brighton kennt man ja nun eher durch Indiebands wie meinetwegen The Kooks. War das für ne Hardcoreband wie euch nicht hart in so ner Umgebung “aufzuwachsen” oder seid ihr mit ein paar dortigen Bands eventuell sogar befreundet?

T: Es gibt sogar ne ganze Menge harter Bands in der Stadt, aber ich weiß, was Du mit Deiner Frage meinst, die großen Bands sind alle eher im Indiesektor zu hause, aber wir haben This City, Johnny Truant, Architects, Centurion, Turn Cold, Dead Swans, die alle gut dabei sind. Mit denen sind wir auch allen befreundet, wir haben ne richtig kleine Gemeinde da.

H: Das Album ist ja (leider) nur eine halbe Stunde lang und ich frage mich, ob ihr live dann die ein oder andere Coverversion einstreut. Wenn ja, was denn? Oder habt ihr schon neues Material, das ihr live testet?

T: Nee, wir spielen ein Set von einer halben Stunde! Natürlich werden wir neues Material schreiben, aber wir wollen uns damit lieber etwas Zeit lassen.

H: Auf eurer Myspace-Seite hab ich das folgende Statement entdeckt: „We're a 5 piece band who live in Brighton. We write songs about being young and unstoppable. Lets get you screaming along to the words!“. Also jung sein ist ja eine Sache, aber unaufhaltsam/unverwundbar? Was sind denn so eure Ziele, wo wollt ihr hin?

T: Was ich damit sagen wollte, war weniger wörtlich gemeint, sondern dass Musik einem dieses Gefühl unaufhaltsam zu sein geben kann. Ich hab keine Ahnung, wo uns das alles hinführt, wir wollen einfach nur ein gutes zweites Album machen und weitertouren. Es wär ne schöne Sache, wenn die Leute uns auch dann nicht vergessen würden, wenn es die Band mal nicht mehr gibt, dass die Band den Leuten also etwas bedeutet hat.

H: Ich hab vergeblich ne richtige Homepage von Euch gesucht, kommt da noch was, oder seid ihr der Meinung dass ne MySpace.Präsenz ausreicht?

T: Die Homepage ist gerade in der Mache; MySpace ist schon ok, aber man kann es kaum persönlich gestalten und es ist leicht zu hacken.

H: In „Bored Of Math“ heisst es: „Punkrock needs you again – generation X is dead!“. Was bedeutet für Dich der Begriff „Generation X“?

T: Ich meine damit die ganze bescheuerte MTV-Generation, für die es cool ist sich um nichts zu scheren und sich den ganzen Dreck in den Kopf pressen zu lassen, da hat sich an sich auch wenig geändert und das wird sogar als positiv angesehen. Das kotzt mich so dermaßen an und darauf zielt der Song ab, die ganzen Idioten, die den jungen Leuten sagen, dass Apathie und Ignoranz der Weg sind.

H: Ihr wart kürzlich auf Tour mit Poison The Well, wie wars und hat ihr Publikum euch ne Chance gegeben?

T: Ne Hammer-Tour und ebensolches Publikum. Ich denke weil PTW schon ne Zeit am Start sind, sind ihre Fans auch etwas älter und nicht so engstirnig wie ein paar der Fans der jüngeren Bands mit denen wir auf Tour waren. Wir wurden freundlich empfangen und hatten ne großartige Zeit.

H: In den nächsten Monaten spielt ihr jede Menge Shows, aber eben nur im UK. Gibt’s denn schon Pläne für ne Europa- oder gar Deutschlandtour?

T: Schon bald, wir wollen so schnell wie möglich nach Europa und insbesondere nach Deutschland kommen. Ich liebe Berlin und kann es gar nicht erwarten dort ne Show zu spielen!

H: Im Oktober spielt ihr zwei Supportshows für Pitchshifter. Ich dachte eigentlich, dass es die gar nicht mehr gibt und die Jungs mittlerweile andere Projekte verfolgen? Kennt ihr euch näher?

T: Den Drummer und Bassisten kennen wir seit Ewigkeiten und das sind gute Freunde von uns. Ich glaube dass es da vielleicht eine neue Platte geben wird, genau weiß ich das aber nicht. Sie spielen ab und an hier und da mal ne Show, weil sie eben immer noch total auf den Sound stehen.

Thomas Jentsch

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Review: This Is Where The Fight Begins, 2007 (tj)