Misery Index gehören nicht umsonst zu der Speerspitze in Sachen extremem Metal. Ihr neues Album „Heirs To Thievery“ sprengt wieder einmal alle Erwartungen. Gitarrist Mark Kloepel stand mir Rede und Antwort.
Kannst du zuerst ein generelles Statement zum Album abgeben?
"Heirs to Thievery" ist das bisher abgerundetste Album was Misery Index bis jetzt gemacht haben. Es ist die logische Weiterentwicklung von „Traitors“. Wir alle waren uns einig, bei dem letzten Album alles richtig gemacht zu haben, und wollten jetzt einfach noch einen drauf setzen ohne zu weit von unserem Weg abzuweichen. Unser Weg ist jedoch recht divers. „Traitors“ verkörpert den eigenen Stil von Misery Index mit Anteilen von Thrash, Death und Grind zusammen mit einprägsamen Riffs und einer soliden Produktion. Bei „Heirs“ wollten wir diesen Sound weiter verfeinern. Noch diverser sein, ein bisschen extremer und eine noch stärkere Produktion haben. Es scheint so, als haben vielen neue Bands im extremen Metal nicht mehr wirklich ihren eigenen Stil. Das ist bei Misery Index nicht der Fall, insbesondere nicht bei diesem Album.
Wie hat sich der Entstehungsprozess von "Heirs to Thievery" von dem eurer früheren Platten unterschieden?
Wir haben uns bei diesem Album viel stärker auf die Vorproduktion konzentriert. Wir haben unzählige Stunden im Cell Block Studio von unserem Freund Darrin Morris verbracht bevor wir ins Wrightway Studio für die eigentliche Produktion gegangen sind. Wir versuchen uns nie zu sehr an eine Methode des Songschreibens zu binden, da man dazu neigt, auch dieselben Resultate zu erzielen. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die wir bei fast allen Songs auf dem Album gleich gemacht haben. Auf „Heirs“ habe ich ein paar Riffs alleine geschrieben oder mit einem der anderen im Proberaum gejammt. Dann habe ich meine Ideen aufgenommen und in so eine Art Song gepackt. Das habe ich dann den anderen per Email geschickt damit sie ihre Meinung dazu sagen. Nachdem alle Anpassungen und ersten Revisionen gemacht wurden, schicke ich die neue Version des Songs wieder an die anderen und beginne dann mit Adam zu jammen. Adam bekommt dann eine erste Vorstellung davon wie die Drums zu einem Riff funktionieren können, dann arbeiten wir alle daran den Song weiter zu verfeinern. Sobald wir einen soliden Track haben, gehen Adam und ich ins Cell Block Studio und legen das Tempo für jeden Part sowie die Übergänge fest. Dann spielen wir die Drums ein und bearbeiten sie mit Pro-Tools. Diese Methode hilft uns dabei, eine akkuratere Hörerperspektive des Stücks zu bekommen. Von da an schieben Adam und ich MIDI Punkte hin und her um die Drums weiter zu verfeinern. Manchmal machen wir das zusammen, manchmal aber auch getrennt voneinander. Es ist schon etwas verrückt wenn man sich bewusst macht, dass Adam an Gitarren und Bass Parts herum schraubt und ich an Drum Spuren arbeite. Das hat natürlich schon zu einigen Überraschungen und Debatten geführt aber so sind wir auch auf Ideen gestoßen, die sonst nie ans Licht gekommen wären. Wenn die Drums dann einmal stehen, nehme ich alle Gitarren doppelt auf, nehme den Bass auf und mache alle meine Vocalparts und skizzenhaft die Vocals für Jason bei den Songs für die ich die Texte geschrieben habe. Wir werden diesen Track dann immer wieder korrigieren bis wir schließlich ins Wrightway Studio gehen und alles korrekt einspielen.
Was inspiriert dich wenn du Songs für ein Album schreibst?
Das ist eine schwierige Frage. Musik ist eine dieser Sachen die ich einfach tun muss. Ich habe diesen inneren Hunger danach etwas zu kreieren. Es macht wirklich Spaß sich etwas vorzustellen und zu sehen wie man diese Vorstellung in die Realität umsetzt. Um jedoch etwas spezifischer zu sein, unsere Inspiration kommt von den Bands mit denen wir auf Tour sind, den Bands und der Musik die wir hören und unseren persönlichen Interessen und der Natur. Das ist jetzt vielleicht doch nicht sehr spezifisch. Oft wenn ich schreibe, stelle ich unseren Sound gerne als eine moderne Weiterführung von dem vor, was Sepultura auf „Beneath The Remains“ gemacht haben. Manchmal denke ich, wir versuchen ein Album zu machen, das zwischen „Arise“ und „Chaos AD“ hätte erscheinen können, nur eben mit extremerem modernen Drumming, weiter entwickelten Texten und einem etwas abwechslungsreicheren Riffing. Im Grunde versuchen wir uns vorzustellen wie sich harte Musik entwickelt hätte ohne diesen ganzen Nu-Metal Ozzfest Fiasko der späten 90er und frühen 2000er. Nicht, dass aus dieser Zeit oder dieser Stilecke keine gute Musik entstanden wäre, nur kann das eben nie mit der Klasse von Sachen wie beispielsweise Slayers „Reign In Blood“ mithalten. Außerdem gab es in diesen thrashigeren Tagen eine gewisse Spaltung und Separation in der harten Musik selbst. Wir mögen Crossover Musik die die Geschwindigkeit des Thrash, die heavyness des Death-Metals, die Aggression des Punks und das soziale Bewusstsein von Grindcore kombiniert und trotzdem noch eine gewisse Pop-Sensibilität hat. All das ziehen wir in Betracht wenn wir ein Album schreiben.
Ist dir musikalische Weiterentwicklung generell wichtig? Wie denkst du habt ihr euch über die Jahre entwickelt?
Als ein Fan von Musik liebe ich es, wenn eine Band etwas Unerwartetes auf einem neuen Album macht. Zu viel darf es aber auch nicht sein. Es ist eine dünne Linie auf der man sich bewegt, wenn man sich zu stark entwickelt ist es fast wie eine neue Band. Als eine Band denke ich will man sein eigenes Reifen und die Weiterentwicklung seines eigenen Stils demonstrieren. Zumindest wenn es nicht gerade eine Spaß EP ist, auf der man einfach nur Bock hatte ein bisschen punkigen Grind rauszurotzen. Für uns ist Weiterentwicklung eher eine natürliche Sache statt einer bewussten Entscheidung. Wir hatten in den letzten 5 Jahren und 3 Alben ein stabiles Lineup und wir leben alle in unserer unmittelbaren Nähe. Wir sind also eine bodenständige Band die aus Freunden besteht. Manche Bands haben dauernd Änderungen im Lineup oder Aushilfen. Nicht bei uns. Jeder Fan von Misery Index kann sich sicher sein, dass die Musik von denselben Leuten kommt - was es zu einer besonderen Erfahrung macht wie ich finde. Wir sind keine Gruppe von Leuten, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhen und unter einem bekannten Namen paradieren der aus keinen festen oder originalen Mitgliedern mehr besteht. Wir sind eine lebende und atmende Grindmaschine. Jason und Sparky hatten bereits ein Album geschrieben als Adam und ich 2004 zur Band gestoßen sind. Wir sind seitdem zusammen gewachsen und das kann man auf den Alben auch hören. Jedes Album ist ein bisschen stärker und klingt etwas besser. Wir sind permanent dabei unseren Stil zu verfeinern und versuchen uns als Individuen und als Gruppe zu verbessern. Unser Stil ist unser eigener. Es gibt auf der ganzen Welt keine Band die klingt wie Misery Index. Man kann Musik, die aus organisch gewachsenen Beziehungen mit all der musikalischen Erfahrung und Lebenserfahrung aus der sie hervor geht, einfach nicht imitieren. Was mich zu der Musik selbst führt: Veränderung ist zuerst einmal immer gut. Es hält die Dinge interessant. Ich glaube aber nicht, dass mein Gitarrenspiel allzu drastisch besser geworden ist in den letzten Jahren. Manchmal glaube ich, dass ich die Fertigkeiten unser neuen Material zu Spielen bereits vor Jahren hatte. Ich hatte damals allerdings nicht die musikalische Perspektive die ich heute habe. In letzter Zeit habe ich versucht, Songs nicht mehr mit meiner Gitarre in der Hand zu schreiben. Das versetzt mich so weit außerhalb der Box wie möglich. Nicht, dass ich jemals zu weit aus der Box gehen würde, aber es hilft mir auf einige unerwartete Ideen zu kommen. Diese Ideen werden dann von den anderen Mitgliedern weiterentwickelt und genauso wie sich die Beziehungen untereinander verändern, verändert sich auch die Art und Weise wie ein ursprünglicher Gedanke entwickelt wird. Ich versuche immer, nicht allzu verrückt zu werden was das Riffing angeht, da ich es mag, unseren Songs einen etwas primitiven Aspekt zu verleihen. Ich denke, dass die Art von Entwicklung die ich sehen will neue und originelle aber dennoch simplistische Ideen sind. Einige der einprägsamsten Riffs die es gibt sind sehr simpel.
Ihr scheint euch von Album zu Album zu steigern. Was treibt euch dazu an, euch immer weiter zu verbessern?
Wie ich vorhin schon erwähnt habe, entsteht das aus einer Kombination daraus, wie sich die Musik durch die Weiterentwicklung der persönlichen Beziehungen unter uns verändert und unserem inneren Hunger danach etwas zu erschaffen. Andere großartige Musiker und das was sie machen sind ebenfalls sehr inspirierend. Wir haben gerade eine Tour durch Australien mit Decapitated, Psycroptic und Origin gespielt, alles sehr großartige und talentierte Musiker. Als Gitarrist weiß ich wirklich Vogg´s Groove orientierten Style zu schätzen, tightes up- und downpicking und wie er Dimebag-artige Leads und Improvisationen in seine Deah-Metal Songs einbaut. Ich mag auch Paul Ryans epische Art zu schreiben, seine fehlerfreien Läufe und wie er sie in Riffs einbaut ohne dabei angeberisch sein zu wollen. Viele Bands benutzen solche Läufe um anzugeben. Joe Haley hat eine unglaublich tighte rechte Hand, einen technischen aber dennoch eingängigen Schreibstil und es gibt niemanden der ihm das Wasser reichen kann wenn es darum geht, synchron mit den Drums zu spielen. Ich werde mir viele Notizen von all diesen Jungs machen und sie wahrscheinlich auch von mir. Um genau zu sein hatte der neue Frontmann von Origin am Ende der Tour alle meine Sprüche um das Publikum anzufeuern übernommen. Ich finde das gut. Ich denke jeder sollte von den anderen lernen. Wenn du mich also entschuldigst, ich muss eine neue Bühnenshow zusammenstellen. Wo hatte ich noch gleich das Pantera Homevideo?
Heute scheint es so etwas wie einen Wettbewerb darum zu geben welche Band am härtesten ist. Viele Bands vergessen darüber auch gute Songs zu schreiben. Ihr habt es aber immer geschafft sehr heavy zu sein und dennoch gute Songs zu schreiben. Worauf konzentriert ihr euch beim Schreiben?
Wir wollen auch heavy sein, aber wir tun dies auf eine natürliche Art. Manchmal denke ich auch, dass unsere Musik etwas über das Ziel hinausschießt, aber dann schaue ich mir Origin an und unser Zeug wirkt dann auf einmal sehr zahm. Wenn es einen Wettbewerb gibt, dann ist das ein freundlicher. Die professionelle Harte-Musik-Gemeinschaft ist recht klein und wir begegnen uns immer wieder überall auf der Welt. Mike und Paul von Origin haben beispielsweise 2002 bei mir zuhause übernachtet und jetzt habe ich diese Jungs erst vor ein paar Tagen in Perth getroffen. Wir allen kennen uns und wir lernen voneinander. Wenn ich einen Song schreibe, versuche ich nicht unbedingt heavy zu sein. Ein Song ist heavy weil das einfach die Natur des Songs ist. Ich schreibe einfach viele dieser Songs. Darum bin ich in dieser Position. Wenn die Songs die ich schreibe nicht heavy wären, wäre ich wohl in einer anderen Art Band. Ich verstehe aber was du meinst. Es scheint in der Tat eine Menge gestellt klingender Musik in unserem Genre zu geben. Gestellt zu klingen ist ein Produkt aus Unsicherheit und mangelnder Kreativität. Es ist äußerst schwierig, sich gehen zu lassen und den ursprünglichen Gedanken aus sich heraus zu lassen, insbesondere wenn du der Auffassung bist, dass du deine Idee härter machen musst als sie eigentlich ist. Ich will jetzt keine Namen nennen, aber es gibt ein paar Bands in unserem Genre die im Grunde gar keine echten Songs haben. Vielleicht versuchen sie auch gar nicht Songs zu schreiben und wollen einfach nur brutal sein um der Brutalität willen. Jedem das Seine. Aber meinem Geschmack entspricht das nicht, deinem offensichtlich auch nicht. Als kleine Nebenbemerkung muss ich aber ein für alle Mal feststellen, dass es keinerlei Animositäten zwischen Misery Index und Dying Fetus gibt. Damit werden wir oft konfrontiert, also lass mich das einmal klarstellen. Ja, Jason und Sparky waren bei Dying Fetus und nein, sie hassen sich heute nicht. John ist auf dem neuen Misery Index Album zu hören und wir alle sind Teil eines Projekts mit Vince Matthews (ex- Dying Fetus) und Darrin Morris namens Criminal Element. Die Death Metal Szene in Maryland ist eine Gruppe und jeglicher Wettbewerb ist freundlicher Art. Wir hängen alle zusammen rum und tauschen Ideen aus. Das ist es auch, was den Metal der aus dieser Ecke kommt so markant macht. Es ist weil wir uns alle kennen und zusammen schreiben. Der unfreundliche Wettbewerb ist ein Mythos, aber die Leute sollen glauben was sie wollen. Schließlich gibt es schlechte Publicity nicht wirklich.
Wofür steht der Titel der Platte?
Der Titel bezieht sich auf geerbten Wohlstand, der durch Unterdrückung angehäuft wurde. Zum Beispiel wenn du, als kein amerikanischer Ureinwohner, ein Grundstück in den USA kaufst oder verkaufst profitierst du im Grunde an einem Gut, das von den Ureinwohnern gestohlen wurde. Die Expansion in den Westen der USA wurde mit allen nötigen Mitteln betrieben, beginnend mit Pockenviren bis hin zum offenen Völkermord an den Ureinwohnern. Dieses Land wurde seither immer wieder weiterverkauft und vererbt. Die Leute, die Land besitzen und von den Gütern die darauf produziert werden profitieren sind Erben des Diebstahls (heirs to thievery). Das ist nur ein Beispiel, aber Dinge dieser Art passieren ständig überall auf der Welt.
Wovon handeln die Texte?
Unsere Texte handeln von der versteckten Geschichte wie unser Wohlstand angehäuft und verteilt wurde und wie wir dazu stehen. Ich glaube, Katholiken könnten dieses Thema wirklich schätzen, da es einen Haufen schuldiger weißer Leute involviert. So sehr ich unsere Ernsthaftigkeit mag, wünsche ich mir auch manchmal dass wir mehr wie Skeletonwitch sein könnten die nur über Pussy und Gras reden und sonst nichts. Leider sind wir auch nicht Municipial Waste und müssen ein bisschen weiter als nur „The Art Of Partying“ gehen und auf das Wesentliche zu Sprechen kommen. Unsere Bühnenshow soll aber Spaß machen, tief im Inneren sind wir aber wütende, heuchlerische Arschlöcher. Mal im Ernst, wie können wir ernsthaft versuchen, davon zu Leben T-Shirts zu verkaufen, die billig in Indonesien hergestellt worden sind, und gleichzeitig davon reden wie schlecht Imperialismus ist. Das ist das Dilemma. Unsere Texte reflektieren unsere Gedanken und Gefühle zum hauptsächlich amerikanischen Imperialismus und seine Auswirkungen auf die Umwelt und der gleichzeitigen Absurdität und Notwendigkeit sich dagegen aufzulehnen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bands habt ihr eine politische Botschaft. Ist dir das wichtig?
Ich weiß nicht, ob der Großteil der extremen Metalwelt wirklich versucht über irgendetwas anderes als reine Fantasiethemen zu singen. Ich denke, dass Metal zum größten Teil auf Fiktion basiert. Wir mögen es aber unsere Texte streng auf der Realität basieren zu lassen, was uns sicherlich unterscheidet. Trotzdem sind wir sicherlich nicht die erste Band die über diese Themen schreibt und ich bin mir auch nicht sicher ob wir das worüber wir reden wirklich als politisch bezeichnen können. Wir reden nicht wirklich über politische Parteien oder sowas. Wir bezeichnen das eher als soziales und historisches Bewusstsein. Ich finde, dass der Begriff “politisch” nicht korrekt gebraucht wird in diesem Zusammenhang. Das gleiche wurde über Nuclear Assault, Napalm Death oder Nasum gesagt. Ich finde, es gibt einen großen Unterschied zwischen politischen Texten und sozialbewussten Texten. Was wir schreiben sind Texte mit sozialem Bewusstsein. Wenn du eine dieser sagen wir mal Nazi Bands wärst, wäre deine Botschaft sicher hochgradig politisch, da du direkt eine politische Partei referenzieren würdest. Ach und nebenbei bemerkt... Fuck Nazis.
Was symbolisiert das Artwork?
Ich bin sicher niemand der den Leuten erzählt was Kunst bedeutet, aber ich mag es auch nicht, wenn Leute immer sagen es sei an jedem selbst die Kunst zu interpretieren. Ich versuche hier irgendwo in der Mitte zu landen. Dieses Werk wurde von einem Künstler namens Orion Landau erschaffen und ca. tausendmal verändert. Er ist ein großartiger Künstler und hat auch das Artwork für „Traitors“ gemacht. Er hat damit Jasons Vision interpretiert. Auf diesem Werk sehen wir afrikanische Sklaven, die einen Tisch hoch halten. Auf dem Tisch ist eine Fülle von Dingen inklusive ein Paar Köpfen von amerikanischen Ureinwohnern auf Platten. Um sich an diesem Festmahl zu ergehen stellen sich ein paar verrottende amerikanische Kolonisten und Pioniere an. Es sagt für mich aus, dass der Wohlstand den wir heute in Amerika haben, ursprünglich durch Sklavenarbeit und tyrannischen Diebstahl an den Ureinwohnern aufgebaut wurde.
Ihr kommt ursprünglich aus der Grindcore Szene, heute scheint ihr in allen extremen Musikszenen zuhause zu sein. Wo fühlt ihr euch am wohlsten?
Ich mag es einfach wenn das Publikum viel Energie hat. Wenn wir spielen kommen die Leute aus Metal, Hardcore oder Grindcore. Es ist also schwer zu sagen wer am meisten abgeht. Wir sind im Grunde eine Crossover Band und wir haben ein Crossover Publikum. Solange das Publikum sich mehr bewegt und mehr schwitzt als ich bin ich zufrieden.
Ihr seid viel auf Tour. Welche Tour ist dir am meisten im Gedächtnis geblieben und wo in der Welt tourst du am liebsten?
Wir waren letztes Jahr mit Hate Eternal auf Tour. Sie sind eine wirklich phänomenale Band und wirklich nette Jungs. Erik Rutan ist wahrscheinlich einer der einflussreichsten Leute im Death-Metal - historisch und auch heute noch. Es war für uns also eine große Ehre ihn kennen zu lernen. Es ist schon verrückt, diesen Job als ein Metal Fan zu machen, da man zwangsläufig einmal die Bühne mit Leuten teilt mit denen man aufgewachsen ist. Metal hat die Tendenz Ikonen aus Musikern zu machen, es ist also erfrischend, diese Barriere einreißen zu können und einige diese hocheinflussreichen Leute auf einem persönlichen Level kennen zu lernen. Das gleiche gilt für Fear Factory. Ich bin mit diesen Jungs aufgewachsen und wir hatten 2006 die Gelegenheit in ganz Europa mit ihnen zu touren. Das war einfach Surreal. Wir kennen die Jungs heute wirklich gut und wenn Burton C. Bell kein Fan von uns wäre, wären wir heute wohl kein Headliner in Europa. Einen Lieblingsort habe ich aber nicht wirklich. Ich mag es einfach, fremde Kulturen zu sehen und zu absorbieren. Ich muss aber sagen, dass Deutschland der wohl Metal verrückteste Ort auf der Welt ist. Ich weiß nicht was die bei euch ins Wasser tun, aber ihr nehmt Metal wirklich sehr ernst.
Was sind eure Zukunftspläne?
Im Moment machen wir uns bereit, mit Dying Fetus und Arsis in den USA und Kanada auf Tour zu gehen. Wir haben ein paar Dinge in Arbeit über die ich jetzt noch nicht reden kann, aber wir werden den Planeten wohl ein paar Mal umrunden. Unsere Booking Agenturen Pantheon (US), Avocado (EU), Soundworks (Australien), Extreme the Dojo (Japan) und Galy (Kanada) haben einen Haufen Arbeit für uns besorgt und sie machen einen guten Job uns hinaus zu den Leuten zu bringen. Relapse machen ebenfalls einen guten Job bei der Promotion von dem neuen Album. Danke also an all diese Jungs und Mädels. Davon abgesehen arbeiten Adam und ich an unserem Projekt Criminal Element, wo Ende April eine EP namens „Crime and Punishment Part 1“ bei Relapse erscheinen wird. Das Album wird wohl im September veröffentlicht.
Hast du noch letzte Worte?
Unser neues Album „Heirs To Thievery“ erscheint am 11. Mai und beinhaltet Gastgesang von Erik Rutan von Hate Eternal, Vince Mattews von Criminal Element und John Gallagher von Dying Fetus. Wir machen auf diesem Album keine Gefangenen, also lasst uns euch hart rannehmen wenn wir in eurer Stadt sind. Bereitet euch auf Brutalität vor.
Rolf Gehring
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Review: Traitors, 2008 (rg)
Review: Heirs To Thievery, 2010 (rg)