. .
  • Darkest Hour

    Bilder/slide/darkestHour2014_slide.jpg

    Mit ihrem selbstbetitelten Album gehen Darkest Hour neue musikalische Wege. Die Scheibe ist sicherlich eine der interessantesten der ... more

    Darkest Hour
  • Mantar

    Bilder/slide/mantar_slide.jpg

    Mantar sind das erste deutsche Signing von Svart Records. Ihr Debüt „Death By Burning“ ist in der Szene eingeschlagen ... more

    Mantar
  • Beastmilk

    Bilder/slide/beastmilkslide.jpg

    Mit ihrem Album „Climax“ haben die Finnen von Beastmilk eine echte Überraschung vorgelegt. Von null auf wow sozusagen. ... more

    Beastmilk
  • Sahg

    Bilder/slide/sahg_slide.jpg

    Die Norweger von Sahg haben mit ihrem vierten Album “Delusions Of Grandeur” ein rundum starkes Werk in Sachen Prog-Metal ... more

    Sahg
  • Dave Hause

    Bilder/slide/DaveHauseSlide.jpg

    Dave Hause Dave Hause ist derzeit in aller Munde. Der Ex-Frontmann von The Loved Ones hat sich in den letzten ... more

    Dave Hause

"Into the valley of death", das mittlerweile dritte Album der wegweisenden Band Death By Stereo erscheint endlich in den nächsten Tagen(22.04.03).
Während ihrer Tour mit Boy Sets Fire bekam ich schon mal die Gelegenheit folgendes Interview zu führen. Paul Miner (bass) und Dan Palmer standen redselig und gut gelaunt zur Verfügung. Kein Wunder bei einer fast jeden Tag ausverkauften Tour durch Europa.

Mighty: "Ich habe vor ein paar Tagen den Rough Mix eures neuen Albums bekommen und muss sagen - pretty killer stuff! Das erste worauf ich Aufmerksam wurde, war das Gitarren Intro von "Wasted Words", welches auch schon auf dem letzten Epitaph Sampler erschienen ist. kann es sein, das ihr euch da ein wenig bei Annihilator und ihrem Song "Alice in Hell" bedient habt?

Paul und Dan: (lachen beide)"Wow, das kennst du wirklich? Bisher hat das keiner gemerkt."
(Anm. Ich werd noch zum Entdecker)
Paul: "Mein Bruder Jim kam mit diesem Riff an. Er ist nicht mit uns auf Tour, hat aber eine Menge Songs für das Album geschrieben. Die Geschichte hinter dem Riff ist ganz einfach, als damals "Alice in Hell" veröffentlicht wurde hat es mich umgehauen, wir haben es immer und immer wieder gehört."

Mighty : "Wie alt bist Du, wenn ich fragen darf."

Paul : "25"

Mighty: "Ich gehöre zum selben Jahrgang, dann haben wir quasi beide diese großartige Album bis zum erbrechen gehört."

Paul: "Yeah. Das ist wirklich ein Killer Album. Jeff Waters ist ein echter Gitarren Gott."

Mighty: "Wo wir gerade bei diesem Thema sind, wie groß ist denn der Metal Einfluss bei D.B.S.? Als ich zum ersten Mal "Let down and alone" hörte, dachte ich sofort an Manowar. der Chor Gesang usw. sind doch schon sehr Metal - oder?"

Paul : "Um so mehr Zeit vergeht, umso größer wird er, ha, ha. Metal gehört definitiv schon immer zu unseren Haupteinflüssen. Iron Maiden und all diesen anderen Bands habe ich schon gehört, bevor ich zum ersten Mal mit Punkrock und Hardcore in Berührung kam."

Mighty: "Das konnte man schon immer an den melodischen Gitarren Parts raushören."

Paul : "Richtig. Maiden sind meine absolute Lieblingsband."

Mighty: "Könntest du mir die für dich wichtigen und typischen Trademarks nennen, die D.B.S. ausmachen?"

Paul: "Efrem´s Gesang, seine Lyrics, Metal Gitarren, und Punkrock. Ich denke wir haben eine gewisse Punk Ethik, die wir auch niemals verlieren werden. Wir würden auch nie im Leben Barrieren vor unserer Bühne aufbauen oder ähnliches. Unsere Ausstrahlung und Energie hat immer noch was vom Punk.
Auch im Bezug auf unsere Touren sind und werden wir wohl immer eine Punk / Hardcore Band bleiben. Mit Efrem haben wir jedoch sogar einen Langhaarigen Metaller in der Band." (lautes Gelächter bricht aus)

Mighty: "Dem neuen Album hört man sofort an, das ihr am Start seit. Ihr habt es euch aber nicht nehmen lassen viele frische und Einflüsse in euren Sound zu integrieren. Respekt, ihr werdet von Platte besser aber auch unverkennbar. Erzählt mir bitte etwas über den Aufnahme Prozess etc?."

Dan: "Dieses Mal haben wir viel früher an den Songs gearbeitet. Sie standen schon alle als wir ins Studio gegangen sind. Ich glaube wir fingen bereits 6 Monate vorher mit dem Songwriting etc. an. So konnten wir auch viel effektiver aufnehmen. All die kleinen Details konnten so viel besser ausgearbeitet werden. Efrem hatte auch einen größeren Einfluss auf die ganze Arbeit."

Paul: "Ja, wir haben uns ohne Frage mehr Zeit gelassen als sonst. We didn´t rush it."

Mighty: "O.K. Wo liegen denn die Unterschiede zu eurer letzten Scheibe?"

Dan: "Da kommt auch wieder der Zeit Faktor zum tragen. Wir spielten "Day Of The Death" ziemlich direkt ein, als wir von Epitaph gesignt wurden. Also blieb uns nicht so viel Zeit wie diese mal, sie signten uns und wollten natürlich direkt ein ganzes Album. Ich bin immer noch sehr stolz auf dieses Album, aber mit etwas mehr Zeit hätte das ganze wahrscheinlich etwas anders ausgesehen."

Mighty: "Was würdest du denn im nachhinein anders machen?"

Paul : "Die Sachen sind nicht so ausgereift, und einige Arrangements sind nicht optimal. Der Sound geht zwar immer noch in Ordnung, könnte aber besser sein. Solche Sachen eben. Aber zu dem Zeitpunkt war das das bestmögliche Ergebnis, und wie gesagt sind wir immer noch sehr stolz auf "Day Of The Death"."

Mighty: "Der Vertrag mit Epitaph hat bestimmt einiges für euch verändert. Wie war das denn so, bei dem unumstrittenen Kult Label Epitaph unter Vertrag zu kommen?"

Paul : "Da kann ich mich noch gut dran erinnern. Es war alles ein wenig unreal. Ein großer Schock! Sie haben Millionen CD´s und LP´s weltweit
verkauft und auf einmal gehört deine Band dazu. Sie agieren aber immer noch wie ein Punk Rock Label und investieren Geld in kleinere Bands um diese aufzubauen und zu fördern. Sie haben Bands wie Pennywise, Offspring oder NO FX, die werfen genug Geld ab, was bestimmt nicht von Nachteil für uns ist. Aber das ist der einzige Weg für ein Label seine Existenz aufrecht zu erhalten."

Mighty: "Hattet ihr denn auch Kontakt zu Mr. Brett himself, dem Label Inhaber ?"

Dan: "Er ist wirklich cool. Das war auch so eine surreale Situation - Wir waren gerade dabei die Drums für "Day Of The Death" einzuspielen, da kommt er uns einfach mal so besuchen. Ich meine dieser Kerl ist eine Legende oder so. aber trotzdem ganz normal und keineswegs abgehoben. Er behandelt uns wirklich fair und interessiert sich auch für die Bands, die bei ihm unter Vertrag stehen."

Mighty: "Ihr habt ja 2001 eine sehr erfolgreiche Tour als Support für Good Riddance absolviert. Ich habe nur eine Show in der Zeche Carl in Essen gesehen, und eure Show war echt der Hammer. Good R. hatten es danach ziemlich schwer, und ganz so umgeblasen wie ihr haben sie mich dann auch nicht mehr. Wie sah es denn in den anderen Städten und Ländern aus?"

Jan: "Die Leute sind ja direkt ab dem ersten Ton von Euch abgegangen und sangen die Texte mit usw."

Mighty: "Ihr alle machtet einen ziemlich glücklichen Eindruck. Efrem stammelte dauernd "Danke, Danke, mit so was haben wir nicht gerechnet" ins Mikrofon."


Dan (lacht) : "Es war in der Tat überwältigend für uns. Wir waren noch nie vorher in Europa unterwegs, und dann so was? Die Leute sind echt überall mitgegangen und haben uns abgefeiert. Vor der Tour dachten wir uns, das diese Shows nötig sind, damit wir bekannter werden. Aber wir bekamen schon von Anfang an die Reaktionen, die wir uns von unsere zweiten Tour erhofft hätten."

Paul : "Das war noch so ein Schock, du fliegst von L.A. aus um die halbe Welt, und das Publikum geht genauso ab wie bei unseren Gigs zuhause. Unglaublich.
In den Staaten hat es eine ganze Weile gedauert, bis wir so einen Status überhaupt erstmal erreicht hatten."

Dan: "Zuhause sind wir in manchen Clubs schon 4 oder 5 mal aufgetreten, und bekamen nicht annährend die Reaktionen wie wir sie hier von Anfang an bekommen haben."

Jan : "Gibt es einen generellen Unterschied zwischen euren Shows in Amerika und Europa?"

Dan: " Das ist überall anders. In einigen Städten bewegen sich die Leute bei deinen Konzerten, woanders stehen sie mit verschränkten Armen vor der Bühne.
Das ist in Europa nicht viel anders wie bei uns. Das ist eben von Stadt zu Stadt und von Land zu Land anders."

Mighty : "Europa ist ja ungefähr so groß wie ein amerikanischer Staat, da müsst ihr nur nicht solange von Stadt zu Stadt fahren."

Jan: "Ungefähr so groß wie Texas."

Dan : "Das ist richtig. Hier ist man überall schnell. Und es ist echt krass, bei euch fährt man ein paar Hundert Meilen und befindet sich in einem anderen Land. Vor allem mit einer eigenen Kultur und Identität."

Paul : "Ich finde es echt aufregend. An einem Tag bist du in Holland, am nächsten wiederum schon in Deutschland. Jeden Tag bekommt man eine andere Sprache zu hören, und die Leute sind auch echt unterschiedlich drauf. Der einzige Part, der sich von den anderen bei uns drüben unterscheidet ist French Kanada, sonst gleicht sich alles ziemlich. Ich meine du fährst die ganze Nacht, mindestens 9 oder 10 Std., kommst an - und bist immer noch in Kalifornien."

Mighty : "Die Show heute Abend hier in Köln ist auch schon wieder ausverkauft, zufrieden?"

Dan : "Ja, die kommen doch alle wegen Boy Sets Fire."

Mighty : "Klar hätten B.S.F. den kleinen Club (Anm. : Der Gig fand in dem viel zu kleinen und übermäßig ausverkauften Prime Club statt.) hier auch alleine gut gefüllt. Ich denke aber das es auch hier die gute Mischung macht, und viele Leute wegen beiden Bands gekommen sind. Wie seit ihr denn bisher angekommen?"
Paul : "It´s amazing. Dieses mal startetet die Tour in England, wo unsere letzte Tour endete, und wir spielten bis jetzt auch in vielen Clubs und Städten wo wir noch nie vorher aufgetreten sind. Aber die Reaktionen sind bisher echt unglaublich gut. Die Shows in London, Tilburg(NL), Kontich(Bel.) und Manchester hatten echt eine überwältigende Stimmung."

Mighty: "Was haltet ihr denn von der "tollen" Modeerscheinung, vor der Bühne Kickboxen zu praktizieren? Oder diese super Windmühlen Bewegungen, bei dehnen immer prima Leute verletzt werden, die nur in Ruhe den Gig sehn wollen?"

Dan: "Ich mag das auch nicht wirklich."

Paul : "Ich denke diese Verhalten ist ziemlich Sinnlos. Ja, einfach nur Sinnlos.
Es ist vor allem witzig zu sehen, das die Bewegungen meistens überhaupt nicht zur Musik passen. Außerdem ist es auch nicht cool, ständig auf seinen Kopf aufpassen zu müssen, weil irgendwelche Typen sich gegenseitig vermöbeln."

Mighty : " Für welche Band würdet ihr ohne großes Wenn und Aber sofort eröffnen?"

Paul: "Iron Maiden! Ha, Ha. mal ganz im Ernst, in der Punkrock / Hardcore Szene haben wir schon fast mit allen Bands gezockt, die wir lieben. Ich meine, wir sind gerade mit Boy Sets Fire unterwegs, und haben schon mit Snapcase, 7 Seconds, Good Riddance, AFI und unzählige andere die Bühne geteilt. Da bin ich auch unheimlich dankbar für. Aber Iron Maiden? Das währ es."

Dan : " Wenn du Maiden erwähnst, nehme ich auf jeden fall Manowar. Ich liebe diese Band, oder Yngie Malmsteen."

Mighty . "Ach du Scheiße! Ist das dein Ernst? "

Dan: "Auf jeden Fall. Stell dir mal vor, ich könnten diesen Ausnahme Gitarristen jeden Abend auf der Bühne bewundern, ha,ha."

Mighty : "Was erwartet ihr euch denn von "Into The Valley Of Death"? Langsam würde eine Headliner Tour für euch Sinn machen."

Paul : " Definitiv. Wir werden auf jeden Fall nach dem Release wieder zurück kommen und als Headliner fungieren. Genauso gut werden wir aber weiterhin sehen möglichst viele Support Shows zu bekommen um auch weiterhin zu wachsen und neue Hörer zu erreichen. Ich denke das da Stillstand nicht gerade sehr förderlich für unser Zukunft ist, ha, ha."

An diesem Punkt gerät das Gespräch etwas außer Kontrolle und der stattfindende Soundcheck beendet unser Interview. Es folgen noch einige
Vermutungen über Death By Stereo beim Ozzfest usw?.
Besucht D.B.S. bei ihrer anstehenden Tour und besorgt euch "Into The Valley Of Death".

Das Interview wurde von Michael Dohmen und Jan Röder geführt.

Dieser Artikel wurde 853 mal gelesen

Interview: Lustiges Interview mit Efrem (2001)
Interview: Kurzes Interview mit Gitarrist Dan Palmer. (2005)
Review: Into The Valley Of Death, 2003 (rg)
Review: Death For Life, 2005 (rg)
Review: Death Is My Only Friend, 2009 (rg)
Live-Review: 30.11.2002, Lindau - Vaudeville