Alkaline Trio - Crimson
Da ist es nun also, das neue Album des Alkaline Trio. Dieser absoluten Ausnahmeband, die wie kaum eine andere durch ihr feines Gespür für zeitlose Songs immer wieder für Staunen sorgt. Gleich nach dem ersten Durchlauf ist klar, dass auch die neue Platte ähnliche Klassikerqualitäten hat wie der Vorgänger „Good Mourning“ oder auch „From Here To Infirmary“. Nicht zuletzt deswegen, weil die Songs nicht sofort 100%ig zünden. Es braucht schon ein paar Durchläufe mehr bis die Songs sich in ihrer ganzen Pracht entfalten. Aber das ist man ja gewohnt und ein Hinweis auf eine gesteigerte Langzeitmotivation der Platte. Die Band geht dieses Mal allerdings keineswegs auf Nummer sicher sondern wagt Experimente. So gibt es auf der Scheibe seltsam anmutende elektronische Klänge sowie synthetische Streicher voller Pathos zu hören. Dinge die das Trio perfekt in ihren Sound integriert. Zu weit lehnt sich die Band aber dann doch nicht aus dem Fenster, schließlich sind sie sich ihren Stärken bewusst und zeigen das auch. Alle Asse auf den ‚Tisch, mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Frau. Beim Alkaline Trio sind dies ihre Melodien, ihre Arrangements, ihre Texte, ihr Charme. Mitspieler sehen dagegen blass aus. Textlich gibt sich die Band wieder gewohnt düster zynisch und der Gesang von Matt Skiba hat nichts von seiner Fähigkeit zu fesseln verloren. Auch die ergänzenden Vocals von Kollege Daniel Andriano passen perfekt. Eigentlich ist es überflüssig einzelne Songs hervorzuheben, da sich alle auf ähnlich hohem Niveau bewegen aber besonders „The Poison“, „Burn“ oder „Sadie“ sind jetzt schon Klassiker. Fast schon beängstigend wie gut diese Band ist. Bleibt nur zu hoffen, dass sie jetzt auch mal ausgiebig in Europa touren. (rg)