Betzefer - Down Low
Schon vor Wochen hörte man es munkeln, mehrere Labels seien an dieser jungen Band aus Israel dran, Betzefer heißen sie und sollten die neuen Pantera sein. Bei Roadrunner sind sie dann schließlich gelandet. Metal aus Israel – gabs seither auch noch nicht oft, da fallen mir gerade mal Orphaned Land ein. Sie können und wollen es auch gar nicht verschweigen, Sepultura und Pantera haben die vier Herren wohl schon mit der Muttermilch aufgesogen. Trotzdem gerät das Album über die zehn Songs nie zu einem uninspirierten Hinterherkarteln, Betzefer verstehen es schon ganz gut eigene Akzente zu setzen. „Early Grave“ und der Titletrack, die ersten beiden Songs des Albums, klingen dann auch noch stark nach den erwähnten Helden, bereits Song Numero drei, „Fuckin´ Rock´N´Roll“ überrascht in der Mitte mit einem waschechten Solo, das so auch auf einer Mötley Crüe-Album stehen könnte. Und „Mark“ erinnert vom Riffing und Drumming schon fast wieder an Prong oder Killing Joke. Schreihals Avital Tamir hinterlässt einen sehr guten Eindruck und eifert weder Cavalera noch Anselmo nach, erinnert streckenweise eher an Onkel Dez aus der Kohlenkammer. Durch das Klappern im Vorfeld hatte ich wahrscheinlich schon fast zu große Erwartungen an das Album, deswegen auch keine Höchstpunktzahl, denn es ist dann eben doch nur ein überfettes Metal Album geworden. Trotzdem: Tel Aviv, willkommen auf der Metal-Landkarte! (tj)