Voivod - Katorz
Voivod, ach Voivod. Auch so ne Band, die eigentlich immer alles richtig gemacht hat, ihrer Zeit voraus gewesen oder eben einfach anders gewesen ist und die von den Kollegen in anderen Bands, der Presse oder auch Labelleuten immer Respekt bekommen hat – es aber trotzdem nie richtig geschafft hat. Die haben nie ein Album aufgenommen, das wie ein anderes vorher von ihnen klang und man konnte fast immer nach kurzer Zeit erkennen, ja, das ist Voivod, das ist Piggy an der Gitarre und Snake am Mikro. Und auf jedem Cover hatten sie nen anderen Schriftzug. Kurze Zeit sah es so aus, als ob es dann doch noch steil bergauf für sie gehen würde. Nachdem Jason Newsted von seinem Metallica-Job entbunden wurde, ergab es sich, dass er bei Voivod einstieg. Als langjähriger Fan und Freund erwies sich das schnell als gute Idee, Newsted hatte Kontakte, spielte zu der Zeit dann auch noch kurz mit Ozzy und so gings für Voivod erst einmal auf Ozzfest-Tour. Und dann starb Gitarrist Piggy 2005 an Darmkrebs. Punkt. Umso überraschter war ich, dass es dann plötzlich hieß, dass es ein neues Album auf Nuclear Blast geben wird. Piggy hatte bis zuletzt auf seinem Laptop Songs eingespielt und die Band hat auf diese Aufnahmen ihre Parts gespielt. Hätte mir das vorher jemand erzählt, ich hätte nicht gedacht, dass das cool klingen kann – tuts aber! In den sieben Punkten mag ein nostalgischer Ehrenpunkt für eine Legende wie Piggy stecken, aber das Material ist wirklich stark und zu 100% Voivod. Die ersten beiden Tracks „The Getaway“ und „Dognation“ sind Hits, das folgende „Mr. Clean“ auch sehr gelungen und mit „After All“ ist schon wieder der nächste Höhepunkt erreicht, fies, mahlend und eindringlich. Und auch nach hinten geht dem Album nicht die Luft aus, der neunte Song „The X-Stream“ ist ein starker Song, der streckenweise sogar etwas R´n´R-Flair versprüht, aber eben Voivod-Style. So, und wer jetzt tatsächlich zum ersten Mal von dieser kanadischen Band gehört hat, der soll sich doch z.B. bei ebay mal „Dimension Hatross“, „Nothingface“ „Angel Rat“ und/oder gerne auch die „The Outer Limits“ ziehen, alles große Alben. (tj)