Death Before Disco - Barricades
Bereits mit ihrem Debüt “Party Bullet†konnte die belgische Formation Death Before Disco reichlich punkten. Ihr eigenwilliger Rock mit Emotionen und Eiern war spannend, fesselnd und wies trotzdem genügend Hardcore Roots auf. Bands wie Deftones und Thursday konnten in einem Atemzug als Referenz genannt werden. Das zweite Album des Fünfers greift diesen Stil auf und spinnt ihn weiter, reizt die Grenzen weiter aus bringt neue Aspekte ein. Dabei ist die Band keinesfalls metallischer geworden wie man vielleicht aufgrund des Labelwechsels zu Lifeforce vermuten könnte. Im Gegenteil, die Jungs zeigen sich von einer noch melodischeren und vor allem verspielteren Seite. Die Songs sind generell wesentlich komplexer und vielschichtiger arrangiert. Dies gilt sowohl für die heftigen als auch melodischen Parts. Bands wie Coheed & Cambria oder Dredg haben definitiv ihre Duftmarke hinterlassen und auch Jazz ist kein Fremdwort für die Band. Klavier und Off-beats werden absolut natürlich neben bratenden Gitarrenriffs in den Sound eingebettet. Trotz gestiegener Komplexität ufern die Songs jedoch nicht in undurchsichtige Soundorgien aus, sondern bleiben jederzeit nachvollziehbar und eingängig. Frontmann Ioan Kaes konnte sich ebenfalls weiter steigern. So klingt seine charismatische Stimme auf dem neuen Album noch packender und facettenreicher als auf dem Debüt. Die Songs sind über die gesamte Albumlänge auf höchstem Niveau und offenbaren immer wieder neue Aspekte. Langeweile kommt also keineswegs auf. Wenn Death Before Disco sich weiterhin so entwickeln ist es nicht abzusehen wo sie landen werden. Im Moment sind sie aber ohne Zweifel eine der interessantesten europäischen Bands. Freunde von Thrice, Coheed & Cambria, Thursday oder Deftones sollten zugreifen. Toll. (rg)