The Dillinger Escape Plan - Ire Works
The Dillinger Escape Plan gehören zweifelsfrei zu den innovativsten Bands im Bereich extremer Musik. Mit ihrem Debüt "Calculating Infinity" sorgte die Band für offene Münder. Kaum zuvor wurde Musik in einer derartigen Komplexität, Kompromisslosigkeit und Energie dargeboten. Mit diesem Album ebnete die Band den Weg für ein neues Genre. Chaoscore, Tech-Metal, wie auch immer. Kollaborationen mit Mike Patton und das zweite Album "Miss Machine" zeigte die Band einmal mehr experimentierfreudig und furchtlos Grenzen zu sprengen. Ihr neues nunmehr drittes Album verfolgt diesen Weg konsequent weiter. Viel Mut kombiniert mit scheinbar grenzenloser Kreativität. Die eröffnenden Songs "Fix Your Face" und "Lurch" zeigen die Band gewohnt brutal sich komplexen Songstrukturen hingebend. Meisterhaft und atemberaubend. Die erste echte Überraschung kommt auf den Hörer aber in Form von "Black Bubblegum" zu. Für Dillinger Escape Plan Verhältnisse fast schon ein Pop Song. Klarer Gesang, elektronische Beats, dezente Stakkatoriffs und ein absolut eingängiger Refrain zeichnen den Song aus. Trotz des vermeintlichen Stilbruchs passt der Song perfekt zur Band und aufs Album. Besitzt er doch eindeutig den Stempel des "Plans". Doch die Band geht noch ein Stück weiter. In den folgenden Songs spielt die Band mit atmosphärischen elektronischen Sounds herum und erschafft dabei interessante und fordernde Klangwelten. Natürlich findet die Truppe auch wieder in ihren gewohnten Stil zurück, zeigt aber die deutlich erweiterte Bandbreite immer wieder und insbesondere Frontmann Greg beweist, dass er über eine wirklich gute Gesangsstimme verfügt. Insgesamt ist "Ire Works" wohl das bisher zugänglichste Werk der Band, ohne dabei jedoch der eigentlichen Bedeutung des Wortes "eingängig" zu nahe zu kommen. Das Album ist nicht minder fordernd und komplex als die früheren Werke der Band. Die Großmeister haben wieder bewiesen warum sie noch immer zu den Anführern des Genres zählen. (rg)