The Dillinger Escape Plan - One Of Us Is The Killer
Wann immer ein neues Album von The Dillinger Escape Plan in den Startlöchern steht, bekommen sowohl Fans als auch Kritiker der Band regelmäßig feuchte Hände. Die einen aus Vorfreude, die anderen, weil sie sehen wollen, ob der Band denn nicht langsam die Puste ausgeht. Von letzterem kann auch beim mittlerweile fünften vollen Album keine Rede sein. Jedoch muss auch gesagt sein, dass die Band ihren Stil inzwischen wohl gefestigt hat. Das heißt beileibe nicht, dass die neuen Songs nicht genauso aufregend und turbulent klingen wie zuvor. Es heißt lediglich, dass die Elemente, aus denen der Dillinger Sound aufgebaut ist, inzwischen bekannt sind. Da haben wir wie immer die furiosen Flitzegitarren, spastische Rhythmen, vertrackte Arrangements und natürlich auch immer wieder bizarre melodische Elemente. Die Band schafft es aber einmal mehr, dies in Songs zu gießen, die frisch klingen und trotz des hohen technischen Niveaus voller Leidenschaft und Emotion stecken. Frontmann Greg Puciato zeigt sich von seiner besten Seite und beeindruckt mit exakten, gepressten Aggro-Vocals ebenso wie mit dem melodischen Gesang, den er mit jedem Album selbstbewusster in Szene setzt. Obwohl „Zugänglichkeit“ bei einem Dillinger Album nur in Anführungszeichen stehen kann, muss gesagt sein, dass „One Of Us Is The Killer“ wieder ein Stückchen zugänglicher wirkt als sein direkter Vorgänger. Das liegt wohl daran, dass sich die Band recht viele Parts im mittleren Tempobereich gönnt. Auch die Produktion wirkt klarer und druckvoller. Jeder Song hat seinen eigenen Charakter. Der Hit der Platte dürfte aber „Nothing´s Funny“ sein, der in Punkto Eingängigkeit die Nase weit vorne hat. Einmal mehr beeindrucken The Dillinger Escape Plan mit unglaublicher Kreativität, Energie und natürlich technischer Finesse. Fans der Band kommen voll auf ihre Kosten. (rg)