Third Degree - Punk Sugar
Obwohl Third Degree schon seit 10 Jahren bestehen, ist das vorliegende Werk die erste Full-Length-Scheibe der fünf Polen, und wie man es von Selfmade God-Produktionen gewohnt ist, wird hier ziemlich extreme, krachige Musik aufgetischt. Irgendwo zwischen Hardcore, Death Metal, Grind und Crust angesiedelt, feuern die Jungs aus dem östlichen Nachbarland mit "Punk Sugar" 12 Projektile schwersten Kalibers ab, die aber nicht nur durch wildes Geprügel, sondern auch durch ziemlich coole Midtempo-Passagen überzeugen können. Dass sie dabei ein bisschen arg nach Napalm Death klingen, ist nicht weiter verwunderlich, denn tausend andere Bands dieses Grind tun das ja auch. Allerdings haben davon nur wenige das technische und kompositorische Geschick, mit dem Third Degree aufwarten können. Insbesondere die schon angesprochenen halbschnellen Songteile sind ohne weiteres in der Lage, die Stücke zusammenzuhalten, ihnen Struktur zu geben, und - als Wichtigstes - das Aufkommen jeglicher Langeweile zu verhindern. Da machen sich die zehn Jahre Erfahrung im Umgang mit extremer Musik zweifellos bemerkbar! Das Soundgewand ist für diese Art von Musik ebenfalls als durchaus fett und vor allem differenziert zu bezeichnen. Einzig die etwas kurze Spieldauer von einer knappen halben Stunde, die akustischen Parallelen zu Napalm Death und ein echt beschissenes Coverbild sind als kleine Schwachpunkte zu verzeichnen. Ansonsten kann ich "Punk Sugar" aber empfehlen - und nicht nur für eingefleischte Grind-Heads. (cj)